Bándi Gábor (szerk.): Baranya megye története az őskortól a honfoglalásig - Baranya monográfiai sorozat (Pécs, 1979)
A NÉPVÁNDORLÁS ÉS A MAGYAR HONFOGLALÁS KORA BARANYÁBAN Kiss Attila - Zusammenfassung zum III. Teil
völlig: An die Stelle des germanischen Königtums trat das Khaganat der Awaren der unter Bajan, der das Karpatenbecken politisch in der Hand hielt. Auch die ethnische Zusammensetzung des Gebiets erfuhr eine grundlegende Umwandlung: Im ganzen Land errangen die Awaren und ihre osteuropäischen Vasallen (unter ihnen vermutlich bereits Slawen) die zahlenmässige Überlegenheit. Hinsichtlich des Ursprungs der Awaren gehen die Auffassungen auseinander: Nach einer Annahme sind die Awaren ident mit den innerasiatischen Zuan-Zuan, die im Zuge der türkischen Expansion nach Westen getrieben worden waren. Nach einer anderen Meinung waren sie auf der Flucht vor den mittelesiatischen Hephthaliten. Die Archäologie erwägt auch eine doppelte Ethnogenesen, was einer Synthese der beiden geäusserten Ansichten entsprechen würde. Die Analyse der überlieferten Stammesnamen würde eine derartige These unterstützen. Der frühawarische Staat im Karpatbecken entstand in einer international günstigen Situation, in einer Zeit nämlich, als die oströmische Militärmacht an der persischen Front gebunden war, sodass sich Byzanz am Balkan auf die Verteidigung gegen die awarische Expansion beschränken musste. Der Khagan Bajan schloss 568 einen Waffenstillstand mit Byzanz und leistete gegen jährliche Tributzahlungen in der Höhe von mindestens 60 000 Solidi militärische Hilfe gegen die auf dem Balkan expandierenden Slawen. Auch wirtschaftliche Beziehungen lassen sich in den schriftlichen Quellen fassen. 578 bekam Bajan auf Grund seiner Bitte Handwerker zum Bau einer Badeanstalt zur Verfügung gestellt. Dieser an und für sich weniger bemerkenswerte Vorgang fand Eingang in die schriftlichen Quellen, da es sich später herausstellte, dass es sich um eine Krieglist Bajans handelte, denn nachdem das Bad vollendet war, Hess er dieselben Meister zwei Brücken errichten, mit deren Hilfe er das auf einer Saveinsel liegende Sirmium nach dreijähriger Belagerung 582 endlich einnahm. 584 kam die letzte befestigte Stadt am Rand des Karpatenbeckens — Singidunum (Beograd) — in die Hände der Awaren. In den folgenden Jahren geriet Schritt für Schritt die ganze Balkanhalbinsel unter die awarische Kontrolle. Nur sehr stark befestigte Städte leisteten Widerstand. Im Jahre 591 kam es zu einer politischen Wende: Byzanz schloss Frieden mit den Persern und konnte in der Folge seine ganzen Kräfte gegen die Awaren auf dem Balkan einsetzen. Nach 593 schlungen sie die Slawen auf dem Balkan, die mit den Awaren verbündet waren. 598 wurde Singidunum zurückerobert, und schon 601 kämpfte man nördlich der Donau im Banat, also auf bereits seit langer Zeit awarischem Boden. Die Byzantiner waren durchaus siegreich, mehrere Söhne des Khagans Bajan fielen, einmal konnte er selbst nur mit Mühe entfliehen. Den völligen militärischen Zusammenbruch des Awarenreiches hinderte wohl allein die Sparsamkeit des Kaisers Mauritius Tiberius. Der Kaiser wollte das siegreiche byzantinische Heer aus Sparsamkeit im Territorium der Awaren überwintern lassen, doch kam es zu einem Aufstand und in der Folge zum Umsturz des Phokas, der sich als neuer Kaiser krönen Hess. Die Perser nützten diese inneren Schwierigkeiten aus und es gelang den Awaren trotz ihrer Niederlagen einen günstigen Friedensschluss zu erreichen. Der letzte grosse Ansturm der Awaren gegen Byzanz erfolgte 626, als sie gemeinsam mit den Persern die Stadt Byzanz selbst belagerten. Der Kriegszug geriet den Awaren zu einen Furchtbaren Niederlage, die schliesslich zu inneren Unruhen und inder Folge auch zu politischen Misserfolgen führte. Mit dieser Niederlage vor Byzanz wird man wohl auch die Bildung eines kleinen Slawenstaates unter der Führung eines angeblichen Kaufmannes mit Namen Samo, sehen können, dem es gelungen war, die awarische Vorherrschaft für 30 Jahre abzuschütteln. Darüberhinaus kam es zum Auszug einer grösseren bulgarischen Volksgruppe, die sich der awarischen Vorherrschaft nicht mehr beugen wollte. Die in den schriftlichen Quellen beschriebenen und für die Awaren so wichtigen Kriegsereignisse spielten sich teils auf dem Balkan, teils östlich der Theiss ab. Das Gebiet des heutigen Komitats Baranya war in der Zeit Bajans (567—602 ?) und am Anfang des 7. Jahrhunderts eine am Rande des awarischen Siedlungsgebietes zwar dünn bewohnte, aber strategisch wichtige Zone. Die spärlichen Siedlung waren für die militärische Verteidigung des Gebietes von grosser