Bándi Gábor (szerk.): Baranya megye története az őskortól a honfoglalásig - Baranya monográfiai sorozat (Pécs, 1979)
BARANYA MEGYE A RÓMAI KORBAN Fülep Ferenc—Sz. Burger Alice - Zusammenfassung zum II. Teil
Der Kult der Hauptgötter des Römischen Reiches kann in Sopianae aufgrund der offiziell aufgestellten Altarsteine nachgewiesen werden. So wurden in erster Linie die Götter Juppiter und Hercules und die Göttin Juno geehrt. Auch der Kult der als Götter verehrten Kaiser fehlte in Sopianae nicht. Eines der schönsten Denkmäler dieses Kults ist das kleine Kaiserporträt aus vergoldeter Bronze des Valentinian II. Mit dem 2. Jahrhundert wird auch in Pannonién der Kult der römischen Götter durch die sog. Mysterienkulte des Ostens immer mehr verdrängt. Unsere Denkmäler zeugen von dem Mithras-Kult und dem des Sonnengottes Sol. Gleichzeitig mit den östlichen Kulten verbreitete sich das ebenfalls aus dem Osten kommende Christentum. Es breitete sich vermutlich nach dem Jahre 313, unter Kaiser Constantin I. nördlich der Drau aus. Die Spuren des Christentums können in Sopianae in erster Linie in den altchristlichen Gräberfeldern nachgewiesen werden. Im ganzen Römischen Reich war im 1. und 2. Jahrhundert die Verbrennung der Verstorbenen im Gebrauch. Im inneren Gebiet der Stadt Sopianae konnten bisher keine Brandgräberfelder freilegt werden. Doch konnte in dem zur Stadt Pécs gehörenden Vasas ein Brandgräberfeld gefunden werden, das der am Ende des 1. Jahrhunderts aus Norditalien hier angesiedelten Bevölkerung gehörte. Vom 3. Jahrhundert an wurden die Verstorbenen nicht mehr verbrannt, sondern mit einem reichlichen Proviant direkt in die Erde begraben, oder in ein aus Ziegeln und Stein gebautes Grab vielfältiger Form und Ausstattung gelegt. Die Beigaben dieser Gräber geben über die Lebensweise, das wirtschaftliche Leben der damaligen Stadtbewohner Aufschluss. Eine besondere Gruppe unter den Gräbern bilden in Sopianae die altchristlichen Bestattungen. Die erste, auch heute bekannte Grabkammer kam 1780 auf dem Gräberfeld um den Dom zum Vorschein — die I. bemalte Grabkammer. Über der reichlich bemalten Grabkammer, an deren Wänden die Apostel Peter und Paul, ein Christusmonogramm und biblische Szenen dargestellt sind, stand ursprünglich eine Grabkapelle. — 1938/39. wurde vor der Fassade des Domes die iL bemalte Grabkammer gefunden, worüber ebenfalls eine Kapelle stand. Auch diese Grabkammer war bemalt: in einer halbrunden Nische an der Nordseite sind ein Krug, ein Becher und eine Rebe mit dichten Blättern und Trauben dargestellt. Im Umkreis des Domes wurden des weiteren zahlreiche unbemalte Grabkammern und gebaute Ziegelgräber erschlossen. Die hervorragendsten Bauten dieses Gräberfeldabschnitts waren die Cella trichora und die Cella septichora. An der südwestlichen Ecke des Doms wurde 1922 die Cella trichora freigelegt. Die Länge des Mittelraums beträgt 520 Zentimeter, die Breite 460 cm. Sie besteht aus einem im grossen und ganzen rechteckigen Mittelraum, aus nördlichen, östlichen und westlichen Apsiden und einer südlichen Vorhalle. Aufgrund der Apsiden kann angenommen werden, dass der Mittelraum durch eine Kuppel und die Apsiden mit einem Kugelsegment ähnlichen Dächern bedeckt werden. Die Wände der Cella waren von einer zweischichtigen Malerei bedeckt. Die erste Schicht entstand in den letzten Jahrzehnten des 4. Jahrhunderts, und ist mit dem Bau der Cella trichora gleichaltrig. Die zweite Bemalung stammt aus dem auslaufenden 11. Jahrhundert bzw. vom Anfang des 12. Jahrhunderts: Sie stellt den unteren Teil eines in Falten herabfallenden Vorhangs dar, der unten mit einem von schwarzen Linien eingefassten, geschwungenen Band verziert ist. Auf dem Band sind Schmuckelemente zu erkennen, die auf die arabische sog. kufische Schrift zurückgeführt werden können. Diese kleine römische Kapelle erlebte die ungarische Landnahme. Ihre zweite Bemalung mit einem Vorhangmuster erfolgte nach dem Wiederaufbau des Doms, der von einer Feuerbrunst zerstört wurde (1064). 1938/39. stiess man an der östlichen Seite der Burgpfarre, in derem zur Káptalan utca gehörenden Teil, auf die Cella septichora. Dieses Gebäude vom hervorragenden wissenschaftlichen und kunsthistorischen Wert wurde damals wieder verschüttet. Das Fussbodenniveau der Cella befindet sich unter der heutigen Strasse, in 600 cm Tiefe. Das Gebäude besteht aus einem langgezogenen achteckigen Mittelraum mit drei nördlichen, drei südlichen und östlichen Apsiden. Die innere Länge beträgt 20,35 m, die Breite 15,15 m. Die Achse verläuft vom Osten nach Westen, der Eingang ging nach