Bándi Gábor (szerk.): Baranya megye története az őskortól a honfoglalásig - Baranya monográfiai sorozat (Pécs, 1979)
BARANYA MEGYE A RÓMAI KORBAN Fülep Ferenc—Sz. Burger Alice - Zusammenfassung zum II. Teil
Westen. Nach der Rekonstruktion waren die Apsiden vermutlich Gewölben und der Mittelraum mit einer flachen Decke bedeckt. Nach einer anderen Auffassung waren nur die Apsiden bedeckt gewesen und der Mittelraum war offen (,, basilica discoperta"). Das Alter der Cella septichora wurde von einigen Forschern in das 4. Jahrhundert, von anderen in das 5—6. Jahrundert datiert. Wir schliessen uns der letzteren Auffassung an. Den prachtvollen Bauten des altchritlichen Gräberfeldes nach kann es wermutet werden, dass hier die führenden Persönlichkeiten, Bischöfe, Diakone usw. der altchristlichen Gemeinde oder der Sadt bestattet wurden. Die Nischen der Grabkammern weisen darauf hin, dass in ihnen vermutlich Märtyrerreliquien standen. Um diese Gräberbauten Hessen sich — bestimmt ihrem Rang entschprechend — die anderen Mitglieder der Gemeinde bestatten; in der Nähe der prachtvollen Grabbauten ruhten die reichen, wohlhabenden Bürger. Am Rande des Gräberfeldes waren die ärmeren Mitglieder der Gemeinde bestattet. Eine bisher unbekannte, gesonderte Gruppe der altchristlichen Gräberfelder von Pécs gelang es uns in den Jahren 1958—1961 im Hof der Komitatsbibliothek, Geisler Eta utca 8, freizulegen. Hier kamen sowohl ein bemaltes Doppelgrab mit der Darstellung eines Christusmonogramms und eines Gittermusters, der den Paradiesgarten symbolisiert, als auch eine grosse Grabkammer, in der sich ursprünglich 14 Gräber befanden, eine zweiteilige Grabkammer und ausserdem 35 Ziegelgräber zum Vorschein. Ein hervorragender Fund des Gräberfeldabschnitts ist die Gemma eines Ringes mit der Darstellung des „Guten Hirten". Mit diesem Gräberfeldabschnitt ist der altchristliche Gräberfeldabschnitt organisch verbunden, der in den Jahren 1968—1972 auf den Höfen István tér 12 — Geisler Eta utca 14 freigelegt wurde. Hier kamen zwei Grabkammern, 110 spätrömisch-altchristliche Gräber sowie ein bemaltes Grab zum Vorschein. Eine der Grabkammern wurde im auslaufenden 4. Jahrhundert in eine Kapelle umgebaut, die auch am Anfang des 5. Jahrhunderts arbeitete. Aus den Gräbern kam eine grosse Anzahl prächtiger Glaswaren ans Tageslicht. Hier konnten zahlreiche interessante Bestattungsriten beobachtet werden, ein separates Kindergräberfeld ist auch vorhanden. In diesem Gräberfeldabschnitt begann man mit der Bestattung etwa um das Jahr 320 und sie kann bis zur Wende des 4—5. Jahrhunderts, ja sogar bis zu den ersten Jahrzehnten des 5. Jahrhunderts verfolgt werden. Setzen wir unsere Untersuchungen der einzelnen Strassen entlang fort. Neben der schon erwähnten Mursa —Sopianae—Strasse ist die sog. „Limesstrasse" von Bedeutung, die das Komitat Baranya überquerend der Donau —Linie entlang verlief. Die erste Station dieser Strasse, die der Grenze der Römischen Reiches (limes), dem Donau — Ufer entlang führte, war Kölked (Altinum). Nach zeitmässigen Quellen war schon vom 1. Jahrhundert an die Garnison der Cohors I Lusitanorum hier stationiert. Aus dem Lager sind die Ziegelstempel der Legio II Adiutrix und der Cohors VII Breucorum bekannt. Im 4. Jahrhundert bestand die Garnison aus zwei Reitertruppen, den Equités Sagittarii und dem Cuneus Equitum Fortensium. Die nächste Station konnte Mohács gewesen sein, obwohl in keiner der zeitgamässen Quellen eine hier liegende Siedlung erwähnt ist. In der Stadt und Umgebung sind uns aber so bemerkenswerte Funde bekannt, auf deren Grund vermutet werden darf, dass diesen Abschnitt der Donau entweder ein Wachtturm oder ein kleines Kastell verteidigte. Die Gemeinde Bár ist der nächste Fundort, wo von der Mitte des 3. Jahrhunderts bis zum Ende des 4. Jahrhunderts die Spuren der Existenz des römischen Lebens vorhanden sind. Die Limesstrasse lief Bár berührend in das Lager von Dunaszekcso (Lugio) ein. Lugio spielte im Schutz der römischen Grenze eine Schlüsselrolle. Dies war die Übergangs- und Überfahrtstelle der wichtigen Strasse, die von hier aus der Limesstrasse abzweigte, die Donau überquerte, durch das Donau —Theiss Zwischenstromland etwa in Richtung Szeged führte und Pannonién mit der anderen von dieser östlich gelegenen Provinz des Römischen Reiches — mit dem im Gebiet Siebenbürgens gelegenen Dazien — verband. Das Lager von Lugio wurde im 1. Jahrhundert auf dem Burgberg errichtet.