Bándi Gábor (szerk.): Baranya megye története az őskortól a honfoglalásig - Baranya monográfiai sorozat (Pécs, 1979)
BARANYA MEGYE AZ ŐSKORBAN Bándi Gábor—F. Petres Éva—Maráz Borbála - Zusammenfassung zum I. Teil
Zur Untersuchung dieser Fragen war die weitere Freilegung des bereits früher bekannten südpannonischen archäologischen Fundortes Jakabberg bei Pécs äusserst wichtig. Auf der Grundlage der Ergebnisse und der Funde der seit 1976 laufenden Freilegungsarbeiten kann man zumindest in grossen Zügen einige historische Ereignisse des Anfangs der Eisenzeit des Südwestens Transdanubiens, die auf diesen fussende neue Gesselschaftsordnung, das Siedlungsbild und die Bestattungsriten ahnen. Der höchste Gipfel des Westlichen Mecsek ist der Jakabberg; als archäologischer Fundort ist er seit 1871 bekannt. Der hohe, strategisch ausgezeichnet liegende Bergrücken konnte für den Bau einer befestigten Siedlung besonders geeignet gewesen sein: von seinen verschiedenen Punkten her ist das Gebiet gegen Süden und Südosten bis zu entfernten Teilen zu überlicken. Im zentralen, höchsten Teil des Bergrückens wurde in der frühen Eisenzeit, etwa im 8. Jahrhundert v. u. Z., eine Erdfestung erbaut, die von mächtigen Stein- und Erdwällen umgeben ist. Die Erdfestung war der Sitz der über die früheisenzeitlichen südpannonischen Bevölkerung herrschenden Familie und der Wohnort der damaligen Stammes- und militärischen Aristokratie, sie konnte aber in Notfall auch die Bewohner der Dörfer der Umgebung aufnehmen; darüber hinaus gehörten die Handwerker und das Bedienungspersonal zu seinen ständigen Bewohnern. Der Name des Volkes, das die Festung erbaut hatte, ist für uns unbekannt, weil er uns schriftlich nicht überliefert worden ist. Die archäologische Fachliteratur nennt sie, vom Ort eines ihrer bedeutenden Gräberfelder: Hallstatt in Österreich, die Volker der Hallstatt-Kultur, und sie sind wahrscheinlich als Urahnen der illyrischen und pannonischen Völker des späteren Pannonién und Szerémség (oder einer Gruppe von ihnen) zu betrachten. Das Gräberfeld der Bewohner der Erdfestung des Jakabbergs lag ausserhalb deren Areal, westlich davon. Etwa 150—200 m vom südwestlichen Tor der Burg finden wir das aus etwa 300 tumuli bestehende Hügelgräberfeld. Ein jeder Hügel beherbergte eine Bestattung. Die Toten waren in jedem Fall eingeäschert. Sie gruben die flache Vertiefung für das Grab an der Stelle des Scheiterhauf ens, und die Angehöringen des Toten stellten hierher die Urne oder den Henkeln mit der Asche, und daneben stellten sie — als Wegzehrung ins Jenseits oder als Toi .1opfer — Gefässe mit Essen und Getränk (manchmal kehrten sie die Asche mit dt n verglimmten-holzkohlenartigen Rest des Scheiterhaufens einfach in die Vertiefui g hinein). Bronzene und goldene Schmuckstücke, Waffen, Pferdegeschirr und sonstige Gebrauchsgegenstände (Eisenmesser, Wetzstein u. s. w.) kamen ebenso ins Grab. Einfache Eisenperlen, Eisenmesser und mit Eisen eingelegte bronzene Prunknadeln kommen im Bestattungsmaterial ebenso vor; sie gehören zu den ältesten Eisengegenständen des Karpatbeckens. Die ersten Glasobjekte (dunkelblaue Glasperlen) stammen auch hierher. Oberhalb des Grabes gab es meistens eine Grabkammer aus Stein oder eine Steinpackung; diese Grabbauten waren immer mit einem Steinring umgeben. Diese Steinringe sind als die das „Haus" oder das „Reich des Toten" umgebenden Umzäunungen zu betrachten (mancmal findet man auch die Stelle des „Tores"' oder des „Eingangs" an ihnen). Die Einäscherung der Toten und der Hügelbau verbreiteten sich zu dieser Zeit (in der Früheisenzeit, im 8. Jahrhundert v. u. Z.) in ausgedehnten Teilen Europas. Wir verfügen über eine sehr schöne und authentische, mit den Hügelgräbern vom Jakabberg ziemlich gleichzeitige Beschreibung dieses Brauchtums aus dem 8. Jahrhundert v. u. Z. beim griechischen Homer (Ilias XXIV., 782—804.). Den vom Jakabberg ähnliche Hügel kennen wir aus dem Südosten Transdanubiens aus der Umgebung von Kővágótöttös und Cserkút. Nach den bisherigen Forschungsergebnissen ist es wahrscheinlich, dass die Erdfestung vom Jakabberg eines der Zentren der Bronzebearbeitung und des Handels in Transdanubien in der Früheisenzeit war. Die Bronze als Rohstoff tritt in dieser Zeit immer mehr in den Hintergrund, und gleichzeitig tritt das Eisen in den Vordergrund. Aus Bronze wurden meistens nur Schmuckstücke und Beschläge von Pferdegeschirr hergestellt.