Baranyai helytörténetírás. A Baranya Megyei Levéltár évkönyve, 1987/1988. (Pécs, 1988)
FORRÁSKOZLEMÉNYEK ÉS TANULMÁNYOK A NEMZETISÉGI KÉRDÉSRŐL A 19-20. SZÁZADBAN - Ortgeschichtsschreibung in Baranya 1987/1988
BARANYA-BRANAUER REGIONALGESCHICHTSFORSCHUNG 1987/1988 Redaktion: Szita László I Studien über die gesellschaftliche und politische Geschichte der Baranya-Branau vom 16. bis zum 20. Jahrhundert Péter Rajczi liefert eine kleine Quellenstudie, in der er den publizistischen Widerhall der Schlacht bei Mohács (26. Aug. 1526) anhand einer in Augsburg gedruckten Flugschrift darstellt. Die nach der Türkenzeit eingerichtete Kameralverwaltung wurde durch die Komitatsverwaltung abgelöst. Gábor Béli schildert diesen geschichtlichen Vorgang, der in den neunziger Jahren des 17. Jahrhunderts einsetzte. Der Verlauf der ersten Hauptversammlung läßt sich aus Aufzeichnungen aus dem Jahre 1698 rekonstruieren; frühere Niederschriften sind verlorengegangen. 1701 begann das Komitat seine Tätigkeit im Bereich des Satzungsausschusses; zur selben Zeit lief auch die Steuereinhebung an. Weiters schildert der Aufsatz den gleichzeitig in Angriff genommenen Straßen - und Brückenbau sowie die Anfänge der Befestigungsarbeiten, überdies erfährt man auch von der Förderung der Kirchenbautätigkeit. Die fernere Teilnahme am Kampf gegen die Türken erhält eine gesonderte Darstellung. Sehr ausführlich analysiert der Verfasser das gesamte Amtspersonal des Komitats. Im Anhang sind sämtliche Beamte der Zeit von 1693 bis 1704 verzeichnet. Mária Anna Móra verfaßte eine Quellenstudie mit dem Titel „Die Bürger von Pécs/Fünfkirchen". Sie schildert die Wiederbevölkerung der Stadt nach Vertreibung der Türken und erschließt die Schichten des Stadtbürgertums nach Herkunft und Beruf. Die Mehrheit von ihnen stammte aus Österreich und Bayern, doch war auch die Zahl der Einwanderer aus Kroatien nicht unbeträchtlich. Die Studie legt auch das 'Bürgerbuch' vor, in dem 380 Personaldaten eingetragen sind. Ein Personenregister erleichtert das Studium des Dokuments wesentlich. András Rozs veröffentlicht eine grundherrschaftliche Bestandsaufnahme der Domäne Sellye aus dem Jahre 1747. Die Registrierung enthält eine ausführliche Beschreibung der Dorfgemeinden Nagyfalu, Ócsárd, Pázdány, Komló/Kumlau, Jánosi, Szopok, Hatvan, Kákics, Marócsa, Kisasszonyfa, Kiscsány, Oszró, Gilvánfa, Sósvertike, Szára und Sellye. Es handelt sich also vorwiegend um Siedlungen in der Ormánság. Die Grundherrschaft von Sellye war zur Zeit der Bestandsaufnahme im Besitz der Herzöge Batthány-Montenuovo. Nach der Befreiung von der Türkenherrschaft befanden sich einzelne Dörfer auch in den Händen der Familie Draskovich, später auch der Grafen Traun. Wir erhalten ein klares Bild der dörflichen Bevölkerung und Gesellschaftsstruktur. Eingehend wird man auch mit der Wirtschaftsweise der Landleute vertraut gemacht. Da die Bestandsaufnahme in der original ungarischen Schreibung vorgelegt wird, ist sie auch als Quelle für