Baranyai helytörténetírás. A Baranya Megyei Levéltár évkönyve, 1981. (Pécs, 1982)

TANULMÁNYOK ÉS FORRÁSKÖZLEMÉNYEK A BARANYAI NEMZETISÉGEK TÖRTÉNETÉBŐL - Német nyelvű összefoglaló: dr. Seewann Gerhard

meinden in der kroatischen oder serbischen Sprache verwaltet. Auch die Zwei­sprachigkeit war in einer bedeutenden Anzahl von Orten in Übung. Die Komi­tatsbehörden waren nicht darauf bestrebt, die Nationalitätensprachen auf der Verwaltungsebene zurückzudrängen. Radojka, Gorjanac: Die serbische Volkszählung von 1919 in der besetzten Ba­ranya. Aufgrund der Waffenstillstandsvereinbarung zu Belgrad war ein grosser Teil des Komitatsgebietes der Baranya von 1919 bis 1921 von fremden serbischen Truppen provisorisch besetzt. Neben der serbischen Militärverwaltung war man entsprechend den Bestrebungen der gross-serbischen Bourgeoisie und im Inter­esse einer Annektion des Gebietes damit beschäftigt, auch die serbische bürger­liche Verwaltung stufenweise aufzubauen. Ihren perspektivischen Absichten fol­gend wünschten die führenden Kreise des SHS graduell substantielle Verände­rungen an der ungarischen Verwaltungsorganisation (Komitat, Bezirk, Gemeinde) vorzunehmen. Die provisorische Grenze (Demarkationslinie) des Trianoner Frie­densvertrages wollten sie als endgültige Grenze betrachten. Dem Plan der Re­gierungsbehörden des Königreiches zufolge sollte die Vojvodina und die Baranya als Verwaltungseinheit geschaffen werden. Für deren Begründung erschienen solche demographische Angaben notwendig zu sein, mit deren Hilfe der Nach­weis eines Gebietes mit „südslawischer" Majorität ermöglicht werden sollte. Die zur Verfügung stehenden Quellen waren die Ergebnisse der letzten ungarischen Volkszählung aus dem Jahre 1910. Deren Angaben boten jedoch für die Serben kein derartiges überzeugendes Ergebnis. Von dieser Tatsache ausgehend wurde im gesamten besetzten Gebiet die Volkszählung von 1919 durchgeführt. Mit de­ren Beeinflussung hofften sie die gewünschten Ergebnisse zu dokumentieren, die die Annexionsabsichten unterstützten würden. Die Verfasserin weist diese Tenden­zen in ihrer Analyse auf überzeugende Weise nach. Die vollständige Publikation des Volkszählungsmaterials in dieser Arbeit mit ihren aufeinander folgenden his­torischen Statistiken wird deshalb von ausserordentlicher Bedeutung sein, weil die Autorin trotz der Vorführung der Tendenzen unter Anwendung entsprechender Quellenkritik in der Lage ist, durch den Vergleich mit den Ergebnissen der 1921 in der Baranya durchgeführten Volkszählung die Nachkriegsentwicklung der Na­tionalitätenstruktur in der Baranya darzustellen. Ferner bleibt es ebenfalls unver­gesslich, wie subjektiv die Tendenzen waren, die die Autorin der serbischen Volks­zählung nachweist, wobei die gleichen subjektiven Aspekte auch hinsichtlich der ungarischen Volkszählungen in Erscheinung treten. Miklós, Füzes: Die organisatorischen Erfahrungen der Volkszählungen in der Baranya unter besonderer Berücksichtigung der Nationalitätenzählung (1920­1949). Der Autor bearbeitete die Geschichte der ungarischen Vokszählungen der Jah­re 1920, 1930, 1941 und 1949 im Komitate Baranya. Die Umstände der Datener­hebung werden mit dem Ziel analysiert, um festzustellen, in welchem Ausmass die Organisation und die politischen Verhältnisse die Glaubwürdigkeit der Datener­hebung beeinträchtigt haben. Im Jahre 1920 war der grösste Teil des Komitats der serbischen Entente-Beset­zung unterworfen. Der vom übrigen Landesmassstab abweichende Gesichtspunkt der Untersuchung war die Zählung der aus dem besetzten Gebiet Ausgewiesenen, unter Berücksichtigung der Flüchtlinge. Bei der Ausführung seiner bedeutenden

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