Baranyai helytörténetírás. A Baranya Megyei Levéltár évkönyve, 1981. (Pécs, 1982)

TANULMÁNYOK ÉS FORRÁSKÖZLEMÉNYEK A BARANYAI NEMZETISÉGEK TÖRTÉNETÉBŐL - Német nyelvű összefoglaló: dr. Seewann Gerhard

in dieser Periode begann in der Bácska und in Kroatien die agrarsozialistische Be­wegung. Die auf den genannten Gebiet der Baranya lebende Nationalitä­tenbevölkerung, hauptsächlich die kroatische (schokatzische), zum kleine­ren Teil die deutsche und ebenfalls bedeutende ungarische Bevölkerung schloss sich der Organisation, die in den Gemeinden Darázs und Hercegmárok ihren An­fang, nahm, an, später auch der Meuterei. Die einmal kleiner, einmal grösser sich gestaltende Bewegung erfasste 26 Dörfer. In dem Gebiet mit ausgesprochener Nationalitätenstruktur übernahmen die Kroaten (Schokatzen) und die Magyaren die führende Rolle. Ein beachtlicher Teil der deutschen Bevölkerung schloss sich ebenfalls der Organisation und der Meuterei an. Das Programm der Bewegung wollte vor allem das wirtschaftliche Elend beheben. Bürgerlich-demokratische Freiheitsrechte machten einen grossen Teil der Forderungen aus, aber es tauchten auch Punkte auf, die inhaltlich gesehen sozialistischen Charakter hatten. Die Organisation und Führung der Bewegung übernahm neben den Pécser So­zialdemokraten die Budapester Zentrale und die Sozialdemokraten von Zagreb, später schloss sich die Führung einer oppositionellen Richtung in der ungarischen sozialdemokratischen Partei an, die ,.Neuorganisierte Sozialdemokratische Par­tei" oder die „Unabhängige Sozialdemokratische Partei". Der ideologische Hintergrund der Bewegung war inhaltlich gesehen ausseror­dentlich heterogen und trug sehr abwechslungsreiche Züge. Das Nazarenertum mobilisierte auch noch später bedeutende Volksmassen. Christianismus und Ag­rarsozialismus traten miteinander vermischt in Erscheinung. Ebenso ist ein naiver Volkslegitimismus erkennbar sowie ein penetranter Chiliasmus. Der Verfasser stellt die Nationalitätenstruktur der Teilnehmer an dieser Bewe­gung dar, skizziert den Inhalt der ideologischen Phänomene und weist nach, dass die publizistische Bestrebung dieser Zeit unhaltbar war, die Ereignisse der Natio­nalitätenbewegung zuzuordnen. Er belegt das Zueinanderfinden der auf diesem Gebiet lebenden südslawischen Volksgruppen, der Schwaben und der Magyaren und die Stärkung ihres Bündnisses, das alle diese Volksgruppen in dieser sozia­len Bewegung zusammenschmiedete. Ferenc, Tegzes: Angaben zur Sprachpraxis auf der unteren Verwaltungsebene des Komitats Baranya zur Dualismuszeit (1870-1899). Der Gesetzesartikel Nr. XLIV. vom Jahre 1868 erlaubte der in Ungarn lebenden Nationalitätenbevölkerung einen breit gefächerten Sprachengebrauch. Diese Gueilenmitteilung sammelte dafür die Belege, in welchem Ausmass die vom Ge­setz gewährten Rechte auf den unteren sozialen Ebenen, beispielsweise in der Gemeindeverwaltung realisiert wurden. Der Verfasser unterzog die Gemeinde­protokollbücher einer Analyse. In der Geschichtsforschung findet bei der Unter­suchung der wichtigen Aspekte der Nationalitätenfrage vor allem diese Quelle Verwendung. Durch die Untersuchung der im Rahmen der Verwaltungstätigkeit auf der unteren Verwaltungsebene verwendeten Sprache ist man für die folgen­den Themen in der Lage, die tatsächlich gebrauchte Sprache festzustellen und mit statistischer Methode gegliedert nach Gemeinden darzustellen: Die Mutter­sprache der Gemeindebewohner, die Sprache der Gemeindeverordnungen, die all­tägliche Verwaltungssprache, ferner die in den Protokollbüchern der Gemeinde­vertretung verwendete Sprache. Der Autor zog daraus keine Schlüsse, die sta­tistischen Angaben aber beweisen, dass die Verwaltung in einem bedeutendem Ausmass die Nationalitätensprache praktizierte. Die Komitatsgemeinden mit deutschen Charakter wurden in der deutschen Sprache, die südslawischen Ge-

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