Baranyai helytörténetírás. A Baranya Megyei Levéltár évkönyve, 1981. (Pécs, 1982)
TANULMÁNYOK ÉS FORRÁSKÖZLEMÉNYEK A BARANYAI NEMZETISÉGEK TÖRTÉNETÉBŐL - Német nyelvű összefoglaló: dr. Seewann Gerhard
tender Faktor dieser Mission ist die Bewahrung des christlichen Glaubens und des Ungartums im Volke. Wünschenswert wäre es auch die Dokumente mit ihren Aussagen über die kroatisch-ungarischen Beziehungen und deren Gestaltung im türkisch besetzten Gebiet vorzustellen. Tibor, Iványosi—Szabó : Aus den Komitaten Baranya und Somogy entflohene Leibeigene in Kecskemét im Jahre 1677. In den Steuerbüchern der Stadt Kecskemét sind einige Aufzeichnungen überliefert, die besondere Aufmerksamkeit verdienen und durch diese Arbeit hier zum ersten Mal erläutert werden. Auf der letzten Seite des Steuerverzeichnisses vom Jahre 1677 78 werden 101 Bauernfamilien aus 17 Dörfern der Komitate Baranya und Somogy erwähnt. Nachdem schon früher wirtschaftliche Beziehungen zwischen diesem zentral gelegenen türkisch besetzten Gebiet und dem Komitat Baranya bestanden haben, ist es kein Zufall, dass die flüchtigen Bauern- bzw. Jobbagionenfamilien dahin ihren Weg genommen haben. In den Jahrzehnten der unsäglichen Unruhe und Unsicherheit der türkischen Besatzungszeit kam so eine Flucht von ungefähr 100 Bauernfamilien, die aus 17 Dörfern stammten, über so grosse Entfernung selten vor. Da dies mit militärischen Ereignissen nicht erklär- oder begründbar ist, erscheint es evident dass diese Region (Komitate Baranya und Somogy) einer drückenden und neuerlichen türkischen Steuerbelastung ausgesetzt gewesen sein musste. Eine weitere wichtige Bedeutung der Studie liegt in ihrer Akzentuierung eines den Fachleuten nicht unbekannten Phänomens, dass wir die Migration im der türkischen Besatzungszone nennen. Lajos, Nagy: Die Pestepidemie von 1710 und 1713 in Pécs. Eine besonders wertvolle Arbeit aus der Feder eines fachkundigen Medizinhistorikers. Es gibt eine Quelle, die dieses zeitgenössische Drama auf erschütternde Weise in greifbare Nähe rückt. Nur durch die Bearbeitung einer solchen Spezialquelle werden solche tiefe Einblicke in die Kulturgeschichte dieser Periode, in das Gesundheitswesen, die Hygiene und darüber hinaus in die sozialen und moralischen Verhältnisse ermöglicht. Nach einem Überblick über die allgemeine Geschichte der Pestseuche werden vom Auior ausführlich Ausbruch und Verlauf der Pestepidemie in Pécs. Ende des 17. Jahrhunderts und insbesondere Anfang des 18. Jahrhunderts sowie die Methodik der gegen sie praktizierten Abwehrmassnahmen dargestellt. Im ersten Kapitel der Studie wird auch auf die Pestepidemien der Jahre 1691, 1704 und 1710 in Pécs hingewiesen. Besondere Kapitel sind der Tätigkeit der Ärzte und der Arbeit der Apotheker gewidmet, ferner wird ihr Leben, die kämpferische Gestaltung ihres Schicksals dargestelt, sowie auch die Verständnislosigkeit und die mangelnde Bildung der damaligen Stadt- und Komitatsführung. Die Gefühllosigkeit der Kirchenleitung wird dadurch bezeugt, dass sie den Ärzten bei ihrer Arbeit Schwierigkeiten verursachte. Das von der Tätigkeit und der Bildung der Feldscher oder Chirurgen entworfene Bild enthält auch neue Angaben für die Medizingeschichte. Im Widerspruch zur Fachliteratur waren die Totengräber keine heruntergekommenen Vagabunden oder Verbrecher, sondern stammten — wie das bewiesen wird — aus den armen Schichten der Stadt. Ein grosser Teil von ihnen kam um. Ausserordentlich wichtig war die Organisation des Seuchenkrankenhauses und seine Beschreibung, die Bestattungen, ebenso die Bestimmung der Zahl der Ver-