Baranyai helytörténetírás. A Baranya Megyei Levéltár évkönyve, 1981. (Pécs, 1982)
TANULMÁNYOK ÉS FORRÁSKÖZLEMÉNYEK A BARANYAI NEMZETISÉGEK TÖRTÉNETÉBŐL - Német nyelvű összefoglaló: dr. Seewann Gerhard
führlich untersucht wird, weil es nicht notwendig erschien, es näher zu untersuchen. Neben dem ungefähr 60 Köpfe umfassenden Domklerus bzw. Domkapitel behandelt der Autor das in der Pécser Burg untergebrachte Johanniter-Kollegiatstift, den in der Stadt nur in kleiner Zahl vorkommenden Seelsorgerklerus und nur in Form einer Aufzählung in aller Kürze die in Pécs wirkenden religiösen Orden. Davon abgesehen ist der Autor bestrebt, ein möglichst vollständiges Bild von den kirchlichen Einrichtungen der Stadt zu entwerfen, den Pfarren, Kirchen, Benefizaltären und Kapellen. Das natürlich nicht unter archäologischem oder religionsgeschichtlichen, sondern in erster Linie unter Stadt- und sozialgeschichtlichen Aspekten. Ádám, Fricsy: Briefe aus dem von den Türken besetzten Pécs 1613—1629. Der Autor publiziert hier Briefe aus dem mit ,,Missio Hungarica" bezeichneten Teil des Bandes „Archivum Romanum Societatis Jesu (ARSI) Austr. 20", der im Archiv des Jesuitenordens zu Rom aufbewahrt wird. Die Briefe sin in dem vom Titel bezeichneten Zeitraum entstanden und wurden von Jesuiten verfasst, die in Pécs und Belgrad arbeiteten und mit ihren Ordensoberen in Rom oder untereinander korrespondierten. Insgesamt sind 110 Briefe vorhanden, die ersten 25 von ihnen werden hier in ungarischer Übersetzung mitgeteilt. Die Briefe haben eine ausserordentliche Bedeutung. Nicht nur deshalb, weil sie hier zum ersten Mal in Ungarn bekannt gemacht werden, sondern weil sie neue und über die Baranya in ihrer Bedeutung auch hinausweisende Kenntnisse über das Zentralgebiet der türkischen Besatzungszone vermitteln. Mit der türkischen Besetzung ist die katolische Kirchenorganisation zusammengebrochen. Der Kalvinismus und der Arianismus haben gesiegt. Die Briefe beleuchten den Neubeginn im Wirken der katholischen Kirche. Die jesuitischen Missionare waren hier auf diesem Gebiet vor allem Ungarn. Von grosser Bedeutung waren für sie die Beziehungen, die sie zwischen dem damaligen Pécs und Belgrad und ebenso zwischen anderen südungarischen Gebieten aufbauten. Neben den kirchlichen Verbindungen weisen sie auch auf die bedeutenden kulturellen Beziehungen hin. Eine Beachtung verdienende Rolle im Leben der Jesuitenmissionare unter den Türken spielte im Zusammenhang mit verschiedenen Ereignissen und Faktoren auch Fürst Gábor Bethlen. Wichtige und neue Forschungsergebnisse erbringt der Autor über die Entstehung des Licentiates. Ohne dieses wäre die kirchliche Organisation zusammengebrochen. Besondere Aufmerksamkeit verdienen die schulgeschichtlichen Angaben in den Dokumenten. Im 17. Jahrhundert war in Pécs eine arianische Schule in Betrieb. Die Jesuiten eröffneten in Belgrad und dann Anfang der 1620-er Jahre in Pécs eine Schule. Eingehend charakterisiert der Autor das Verhältnis zwischen den türkischen Besatzern und den auf ihrem Gebiet tätigen Jesuitenmissionaren und kommt zu der Feststellung, dass keine Religion wegen ihrer Verschiedenheiten in Unterricht und Organisation bevorzugt wurde. Den aus dem Westen kommenden Klerikern brachten die Türken allerdings grosses Misstrauen entgegen und hielten diese im allgemeinen für Spione, die die Schwächen ihres Reiches aufdecken wollten. Der Kirchenhistoriker Adám Fricsy sieht das Ergebnis der Jesuitenmission darin, dass sie durch ihre Tätigkeit den Sieg der mohammedanischen Gesinnung und des Lebensstiles, der durch die Unterdrücker verbreitet und in seiner Wirkung von den Völkern umgeformt worden war, verhinderten. Ein weiterer bedeu-