Kirche in Österreich
Vorwort der Generaldirektion
stücke wurden mit dem Großteil der übrigen Archivbestände außerhalb Wiens geborgen. Erst nach der Rückführung der Archivalien nach Wien, konnte neuerdings an die Bearbeitung einer Ausstellung herangetreten werden. Im Dezember 1947 hat der Herr Bundeskanzler die erste Nachkriegsausstellung eröffnet. Die Feier des 200jährigen Bestandes des Haus-, Hof- und Staatsarchivs im September 1949 bot den Anlaß, die Ausstellung besonders reich auszugestalten. Diese Jubiläumsausstellung blieb seither ständig geöffnet, wurde aber im Laufe der Zeit etwas umgestaltet. Und als Generalsekretär Dr. Glatzl im Frühjahr 1952 anregte, es möchte anläßlich des Österreichischen Katholikentages innerhalb des Staatsarchivs eine Ausstellung der für die Entwicklung des kirchlichen Lebens in Österreich wichtigen Dokumente veranstaltet werden, griff die Generaldirektion diesen Gedanken freudig auf und beauftragte im Anschlüsse an die Bearbeitung der bisherigen Ausstellungen das Haus-, Hof- und Staatsarchiv mit der Durchführung dieser schönen Aufgabe; die übrigen Abteilungen des Österreichischen Staatsarchivs sollten entsprechend mit- wirken. Und so führt uns nun diese neue Ausstellung durch mehr als 1100 Jahre österreichischer Kirchengeschichte : von der ersten Einrichtung einer kirchlichen Organisation zu Karl den Großen, über die Ottonische Reichskirche zum Investiturstreit, sodann in die Zeit des Höhepunktes des mittelalterlichen Papsttums, in die Jahrhunderte Alexanders III., Inno- cenz III. und.Bonifaz VIII., in das Spätmittelalter mit seinem allmählich sich entwickelnden Landeskirchen- tum und mit seinen ReformkonzHien, zu Reformation und Gegenreformation und deren vielseitigen Auswirkungen, zum Staatslcirchentum im Zeitalter der Aufklärung und des Absolutismus, in die Zeit der Säkularisation und der Auflösung des Heiligen Römischen Reiches und schließlich zur kirchlichen Entwicklung und zum kirchlichen Leben im Kaisertum Österreich und in der Österreichisch-ungarischen Monarchie