Ungarn auf Landkarten – Ausstellungsführer
Prof. Dr. István Klinghammer: Die Karten des Karpatenbeckens - ein historischer Überblick der ungarischen Kartographie von den Anfangen bis heute
Der berühmte österreichische Kartograph und Statistiker Joseph Freiherr von Liechtenstern (1765-1828) schuf einen „Atlas des Oesterreichischen Kaiserthums”, der auch 13 ungarische Blätter enthielt. Die Blätter wurden später auch als selbständige Karte gedruckt. 21. Carl F. Weiland: Die Kaiserlich-Oesterreichischen Ungarischen Erbstaaten, das ist Ungarn, Siebenbürgen, Dalmatien und die Militair-Graenze. Weimar 1846. In: Allgemeiner Handatlas der ganzen Erde. Nach der neuesten Entdeckungen entworfen. Weimar, 1846. ÖStA KA Kartensammlung A III 24 Carl F. Weiland (1782-1847) arbeitete vor allem für das Geographische Institut in Weimar, wo er mehrere Atlanten erscheinen ließ. 22. Schedius Lajos - Blaschnek Sámuel: Magyar ország, Horvát, Tót, Dalmát és Erdély országok’, ... [Ungarn, Kroatien, Slowakei, Dalmatien und Siebenbürgen, ...]. Pest. 1847 Kopie, Széchényi-Nationalbibliothek Diese Landkarte beruht auf János Lipszkys Mappa generalis regni Hungáriáé ... (s. Karte 19) und war in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts sehr populär, sie erschien innerhalb kurzer Zeit in zwei Ausgaben. Schedius geriet mit dieser Landkarte gewollt oder ungewollt in Konflikt mit der Zensur. Denn auf dem 2. Segment der Erstausgabe hatte er Galizien mit der Detailliertheit einer Nebenprovinz Ungarns dargestellt. Die Zensur ließ dieses Blatt beschlagnahmen und erlaubte den Druck der Mappe erst nach Durchführung der gewünschten Modifizierungen. Die Titelseite hatte man aber schon zuvor gedruckt, und Schedius löste die die von der Zensur gewünschte „Verbesserung“ in der Weise, dass er auf die erste Seite, die Titelseite, einiger Exemplare nachträglich folgenden Text drucken ließ: „Seiner Kaiser/. König/. Apostolischen Majestät Ferdinand dem jetz glorreich regierenden Kaiser von Oesterreich König von Ungarn etc in tiesfster Ehrfurcht 30