Ungarn auf Landkarten – Ausstellungsführer

Prof. Dr. István Klinghammer: Die Karten des Karpatenbeckens - ein historischer Überblick der ungarischen Kartographie von den Anfangen bis heute

wie z. B. die Bestimmung der Trajansbrücke am Eisernen Tor, und er trug auch die Kosten der Herausgabe. In der Druckerei von Peter Apianus in Ingolstadt wurde die Tabula Hungarie - bis auf das Namenmaterial - in Holz geschnitten. Die Aufschriften und Ortsnamen sind aus Gussbuchstaben und wurden wie kleine Tafeln an die entsprechende Stelle gesetzt. Leider fielen solche Aufschriften beim Druck häufig von der Oberfläche der Druckstöcke ab, wodurch dann fehlerhafte Abzüge entstanden. Auch auf der Tabula Hungarie sind mehrere Siedlungen angegeben, bei denen der Name fehlt. Also gehörte auch die Tabula Hungarie, die Sándor Apponyi 1896 kaufte - heute das einzige bekannte Exemplar dieses Werkes -, nicht zu den ersten Abzügen (Signatur: OSZK App. M. 136). Die heute bekannten späteren Ausgaben der Lázárschen Karte sind: Vavassore, Antonio: Tabula Hungarie ad quatnot latera per Lazarum ... Velence 1553; Ligorio, Pyrrho: Nova descriptio totius Hungáriáé ... Rom 1559; [Lafreri, Antonio] Nova descriptio totius Hungáriáé Rom 1558 und 1559; Zsámboki János Ungariae Tanst: descriptio ... Wien 1566; Ducheti, Claudio: Nova descriptio totius Hungáriáé Rom 1569; Orlandi, lohannes: Nova descriptio totius Hungáriáé Rom 1602. Auf Grund der Varianten von Lafreri, Ducheti und Orlandi ist auch die Existenz einer oder mehrerer deutscher Ausgaben zu beweisen, da sich nur in diesen Ausgaben mit ß geschriebene Namen finden, wie etwa Caßouia, Tießin usw. (Abb. 1). 2. Lazius, Wolfgang: Des Khünigreichs Hungern sampt seinen eingeleibten Landen gründliche und warhafftige Chorographica Beschreybung ... Wien. 1552-1556 Kopie, Széchényi-Nationalbibliothek Wolfgang Lazius, der als Militärarzt 1541 in Transdanubien weilte, erstellte bis 1552 die neue Landkarte Ungarns Regni Hungáriáé descriptio vera bzw. Des Khünigreich Hungarn sampt seinen eingeleibten Landen gründliche und warhafftige Chorographica Beschreybung, die in Wien 1556 auch gedruckt verlegt wurde. Die 20

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