Ungarn auf Landkarten – Ausstellungsführer
Prof. Dr. István Klinghammer: Die Karten des Karpatenbeckens - ein historischer Überblick der ungarischen Kartographie von den Anfangen bis heute
Am 15. Oktober 1850 wurde das Institutum durch Ministerialverordnung geschlossen und in die am 1. November 1846 eröffnete Joseph-Gewerbelehranstalt eingegliedert. In der Zeit seines Bestehens hatte das Institutum 1275 Ingenieurdiplome vergeben. Unter Leitung der in ihm ausgebildeten Fachleute entstand das geordnete, sich industriell entwickelnde, mehr oder weniger moderne Ungarn der Zeit nach dem Ausgleich (Doppelmonarchie 1867-1914). Auf eine gleichfalls fast 200-jährige Tradition blickt auch die kartographische Unterweisung im Rahmen der Militärausbildung zurück, deren Unterrichtspläne seit 1812 die Dokumente des Ludoviceum und seit 1836 der Pester Ungarischen Kriegshauptlehranstalt enthalten. VCe/M ilit&wermeMuLng-esn/ Die erste militärische Vermessung Österreichs, Böhmens und Ungarns ordnete die ungarische Königin Maria Theresia [1740-1780] unmittelbar nach dem sogenannten Siebenjährigen Krieg (1756-1763) gegen König Friedrich II. von Preußen an. Die I. militärische Vermessung Ungarns begann 1764 und wurde in 21- jähriger Arbeit im Maßstab 1 : 28 800 fertig gestellt. Die II. militärische Vermessung geschah 1806-1969 ebenfalls im Maßstab 1 : 28 800, aber auf wesentlich höherem technischen Niveau als die erste. Sie war noch nicht völlig fertig gestellt, als mit der folgenden bereits begonnen wurde. Die III. militärische Vermessung fand 1869-1887 statt. Die Messblätter wurden auf den Maßstab 1 : 75 000 verkleinert auch gedruckt. Dies war eine Neuigkeit, weil die früheren Vermessungen nur handgezeichnet existierten und ausschließlich der Obersten Heeresleitung zur Verfügung standen. Nach Fertigstellung dieser Kartenserie wurden die Messblätter noch zweimal erneuert und korrigiert herausgegeben, waren aber auch weiterhin geheim und nur dem Militär zugänglich. Die militärische Führung der österreichisch-ungarischen Monarchie begann die Arbeiten zur IV. militärischen Vermessung 1896 in Norditalien, sie wurden aber 11