Österreichische und europäische Geschichte in Dokumenten des HHStA
Einleitung
Einleitung. Das Haus-, Hof- und Staatsarchiv verdankt seine Gründung Kaiserin Maria Theresia, die 1749 verfügte, die für das Erzhaus und den Staat wichtigen Urkunden und Akten „zur Verteidigung Unserer Erbfolgsgerechtsam- keiten“ im Geheimen Hausarchiv zu sammeln. Daraufhin wurde das alte babenbergisch-habsburgische Archiv der Herzoge von Österreich mit Archivbeständen aus Prag, Graz, Innsbruck und Preßburg und den Archiven der verschiedenen Zentral- und Mittelbehörden des Reiches und der Erblande zu einem neuen Zentralarchiv, eben dem heutigen Haus-, Hof- und Staatsarchiv, vereinigt. 1762 wurde es der Hof- und Staatskanzlei, dem späteren Ministerium des Äußeren, unterstellt, deren Archivalien es von diesem Zeitpunkt an laufend zur Aufbewahrung erhielt. 1811 wurde es durch kaiserliche Entschließung zu einem Zentralinstitut aller für die Geschichte und das Interesse des Staates wichtigen Dokumente bestimmt, 1840 zur wissenschaftlichen Anstalt erklärt und 1868 für die allgemeine Benützung zugänglich gemacht. 1899—1902 erbaute man für die seit der Gründung um ein Vielfaches vermehrten Bestände, die ab 1762 in der Hofburg und in einigen Filialen untergebracht waren, am Minoritenplatz Nr. 1 ein modernes, in Verwaltungs- und Lagerräume getrenntes Archivgebäude mit 11 Geschossen. Aber auch dieses erweist sich schon heute für die ständig wachsenden Archivalienmengen als zu klein, sodaß ein Teil der nach 1918 übernommenen Akten der Hofbehörden in der Neuen Burg untergebracht werden mußte. Auf Wunsch des damaligen Außenministers Goluchowski richtete man 1905 im neuen Gebäude eine eigene Archiv