Walter A. Schwarz: „Vergänglicher Glanz…“, Altösterreichs Orden

KATALOGTEIL - 2. Der Militär-Maria Theresien-Orden

2.9 Feldmarschall Joseph Graf Radetzky v. Radetz (*1766, f1858) K. k. General-Gouverneur des lombardo-venetianischen Königreiches, österreichi­scher und russischer Feldmarschall und seine sämtlichen Orden. Lithographie v. K. Gror, um 1850, lithographische Anstalt Schöpf in Verona. 37 x 50 cm. FM Gf. Radetzky war einer jener neun Offiziere, die mit allen drei Stufen des Mi­litär-Maria Theresien-Ordens ausgezeichnet wurden (das Ritterkreuz als Obstlt für Novi 1799, das Kommandeurskreuz als FML für Wels 1809 und das Großkreuz als FM für Custoza 1848). 2.10 Kommandeurskreuz, 1917/1918 Wohl Rothe Wien, Bronze bzw. Silber vergoldet und Email, 46,4 x 43 mm, 19,8 g. Aus dem Besitz von Feldmarschall Svetozar Boroevic von Bojna. Boroevic erhielt das Kommandeurskreuz als GO mit Armeebefehl vom 2. Juni 1917 nach der siegreichen 10. Isonzo-Schlacht ohne Kapitelbeschluss verliehen. Es handelt sich bei diesem Kreuz nicht um das offiziell verliehene Kleinod, sondern um ein dem GO gewidmetes und auf einem Fragment der Halsbinde montiertes Tragestück, welches auf der Rückseite mit schwarzer Emailfarbe den Vermerk trägt: „DIE/ISONZO/ARMEE/IHREM FÜHRER“. Svetozar Boroevic wurde am 13. Dezember 1856 in Umetic, Kroatien, geboren. Nach dem Besuch der Volks-, Militär-Unter- und der Militär-Oberrealschule wurde er als Titular-Zugsführer dem ungarischen Infanterieregiment Franz Carl Nr. 52 in Pécs (Fünfkirchen) zugeteilt. Er frequentierte die Kadettenschule in Graz-Liebenau und wurde 1875 außertourlich zum Lt befördert. 1878 nahm er am Bosnien-Feldzug teil und zeichnete sich bei Sarajewo aus. 1880 Olt, erfolgte 1881 seine Zuteilung zur Kriegsschule, die er 1893 mit Auszeichnung bestand. 1886 wurde er als Hptm des Generalstabskorps dem XV. Korpskommando zugeteilt. 1887 bis 1891 wirkte er an der TherMilAk zu Wr. Neustadt als Lehrer für Taktik, Militärorganisation und Kriegsgeschichte. 1892 erfolgte die Beförderung zum Mjr, 1895 zum Obstlt und 1897 zum Oberst. 1898 wurde er Generalstabschef des VIII. Korps. Als GM wurde er 1904 Infanteriebrigadier und erhielt 1905 den ungarischen Adelsstand. 1908 zum FML befördert wurde er Kommandant des VI. Korps. 1912 erhielt er die Würde eines Geheimen Rates, 1913 die Beförderung zum GdI und die Inhaberschaft über das ungarische Infanterieregiments Nr. 51. Während des Krieges konnten sich seine Truppen in den Schlachten bei Komarów, Przemysl und Limanova-Lapanów, dann bei der Verteidigung der Karpathen und bei Tarnow-Gorlice besonders auszeich­nen. Nach der italienischen Kriegserklärung im Mai 1915 übernahm Boroevic das Kommando über die 5. Armee. In den nun folgenden 12 Isonzo-Schlachten erwarb sich Boroevic größte Anerkennung und den Beinahmen „Löwe vom Isonzo“. 1916 zum GO befördert, wurden den stets weit überlegenen Italienern in der vom 12. Mai bis 5. Juli 1917 andauernden 10. Isonzo-Schlacht größte Verluste beigebracht. Für diesen Sieg erhielt der GO das Kommandeurskreuz des MMThO. Am 31. Jänner 1918 wurde der inzwischen mit dem Kommando über eine Heeresgruppe betraute Boroevic zum FM befördert. Er war damit der einzige k. u. k. FM, der es vom ein­50

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