Walter A. Schwarz: „Vergänglicher Glanz…“, Altösterreichs Orden

KATALOGTEIL - 2. Der Militär-Maria Theresien-Orden

fachen Soldaten bis zur höchsten Offizierscharge gebracht hatte. Nach Kriegsende wollte sich der FM in Kroatien niederlassen, doch die dortigen Machthaber lehnten dies ab. Boroevic lebte mit seiner Frau in dürftigsten Verhältnissen lediglich vom Ehrensold, den er als Kommandeur des MMThO erhielt. Am 23. Mai 1920 erlitt der FM einen Schlaganfall und starb. Zunächst auf dem Friedhof Klagenfurt-Annabichl beerdigt, wurde sein Leichnam bereits am 21. Oktober nach Wien übergeführt und in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof beigesetzt. Vgl. Bauer, Ernest: Der Löwe vom Isonzo. Feldmarschall Svetozar Boroevic von Bojna (Graz/Wien/Köln 1985). 2.11 Kommandeurskreuz, um 1870 Rothe Wien. Gold und Email, 48 x 44 mm, 29 g. Aus dem Besitz des k. u. k. Generalobersten Victor Graf Dankl von Krasnik. HGM 1951/26/NI18663. Auf der Innenseite des Halsbandes befindet sich der handschriftliche Vermerk „Russ. FM. Fürst Barclay de Tolly”.60 Dies ist ein Beweis dafür, dass infolge des Todes eines Beliehenen zurückgestellte Kreuze bzw. auch Ordensbänder wieder ausgegeben wur­den. Victor Dankl wurde am 18. September 1854 in Udine geboren. Er besuchte in Görz und Triest das Gymnasium, kam 1869 in das St. Pöltener Kadetten-Institut, 1870 in die Theresianische Militärakademie zu Wiener Neustadt und wurde 1874 als Lt zum niederösterreichischen Dragonerregiment Albert König von Sachsen Nr. 3 ausgemustert. Von 1877 bis 1879 absolvierte Dankl die Kriegsschule in Wien, wurde 1879 zum Olt und 1884 zum Hptm des Generalstabskorps ernannt. 1891 erfolgte seine Beförderung zum Mjr, 1894 zum Obstlt und 1897 zum Oberst. Nach verschiedenen Generalstabsverwendungen war er 1899-1903 Chef des Direktions­büros des Generalstabes und wurde am 1. Mai 1903 zum GM befördert. In rascher Folge kommandierte er eine Infanteriebrigade sowie eine Infanteriedivision und wurde am 1. November 1911 FML. Ab 7. Februar 1912 Kommandant des XIV. Korps wurde er Ende des Jahres GdK. Zu Beginn des 1. Weltkrieges war Dankl Kommandant der 1. Armee und schlug die Russen in der dreitägigen Schlacht bei Krasnik. Für diesen Sieg sollte er in der 180. Promotion am 17. August 1917 das Kommandeurskreuz des MMThO erhalten und in den erblichen Freiherrnstand erhoben werden. Im Mai 1915 wurde Dankl zum Landesverteidigungskommandan­ten von Tirol ernannt. Nach einer kurzeitigen Verwendung als Kommandant der 11. Armee und seiner am 1. Mai 1916 erfolgten Beförderung zum GO wurde er am 17. Juni 1916 infolge Meinungsverschiedenheiten mit dem Armeeoberkommando seines Kommandos enthoben. Verbittert bat er aus gesundheitlichen Gründen in das Verhältnis der Disponibilität versetzt zu werden. Seiner Bitte wurde entsprochen 60 Barclay de Tolly erhielt das Kommandeurskreuz des MMThO als russischer General en Chef in der 88. bis 144. Promotion in den Jahren 1813-1816. Vgl. Stolzer, Johann: Alphabetisches Ge­samtverzeichnis der Mitglieder des Militär-Maria Theresien-Ordens 7.3.1758-3.10.1931. In: Zeit­schrift der ÖGO Nr. 11 (August 1993), S. 9. 51

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