Österreich und das Heilige Römische Reich

KATALOGTEIL - I. Kaiser, Könige und Landesfürsten

1/13 AEIOU und Wappen des römisch-deutschen Reiches in der Handregistratur Friedrichs III. (Wien ?), 1446 Signatur: HHStA, HS Weiß 10 Pergament, prunkvolle Buchmalerei, Latein Die als „Handregistratur“ bekannte großformatige Handschrift war als Sammlung von Behelfen und Dokumenten angelegt, die der römische König Friedrich IV. - erst 1452 wurde er als Friedrich III. zum Kaiser gekrönt - stets zur Hand haben wollte. Der Codex enthält Abschriften wichtiger Privilegien, Verzeichnisse der Besitzungen des Herrschers, der wichtigsten Reichsterritorien sowie der Kurfürsten, Päpste und Kaiser. Vier ganzseitige, in kräftigen Farben gemalte Schmuckblätter mit Wappendarstellungen machen aus dem nüchternen, aber sorgfältig geschriebenen Gebrauchsbuch eine kostbare Prunkhandschrift. Wappenschild, Helm, Helmzier und -decken scheinen auf Brokatstoff mit breiter Perlenborte aufzuliegen. Umrahmt ist die Darstellung von Friedrichs berühmter Devise „AEIOU“ und der Jahreszahl „1446“ sowie drei Rosenzweigen. Buchstaben und Ziffern werfen ebenso wie der plastisch modellierte Rahmen Schatten, ganz besonders aber suggeriert die illusionistische Blumenumrahmung durch ihren Schlagschatten sowohl Plastizität als auch Distanz zum Pergamentuntergrund, wodurch wir ein einmaliges Kunstwerk vor Augen haben, zu dem in dieser Zeit keine Vergleichsstücke ähnlichen Stils oder gleichwertigen Ranges existieren. EP 1/14 Bericht über die Ereignisse, die zur Hochzeit Erzherzog Maximilians I. mit Herzogin Maria von Burgund führten Einsiedeln 1479 Signatur: HHStA. Allgemeine Urkundenreihe 1479 III 17 Pergamentlibell, 7 Folien, sepiagetönte Federzeichnung fol. lv Für Maximilian I. und seinen Vater Friedrich III. war die Ehe mit der Erbin von Burgund der Schlüssel für den Aufstieg des Hauses Habsburg zu einer europäischen Großmacht. Nach dem frühen Tod der Herzogin fiel das Erbe von Burgund an den gemeinsamen Sohn Philipp (1478-1506). Nach schweren Kämpfen gegen Frankreich gelang es den Habsburgern schließlich, dieses Erbe zu sichern. Philipp wiederum ehelichte die kastilische Prinzessin Johanna, die Schwester Philipps, Margarete (1480-1530), heiratete den Bruder Johannas, Johann (1478-1497). Diese aus politischen Überlegungen geschlossene Doppelhochzeit gab Habsburg die 41

Next

/
Thumbnails
Contents