Österreich und das Heilige Römische Reich
KATALOGTEIL - I. Kaiser, Könige und Landesfürsten
Der österreichische Erzherzogshut 1764 Signatur: HHStA, Habsburg-Lothringisches Hausarchiv, Titel und Wappen Aquarellierte Federzeichnung Bez. unten: Wahre Gestalt des Österreichischen Erzherzogshuts./den Kaiserl: und Königl: Freyheitsbriefen von 1156. 1228/und 1745 gemäß entworfen Bald nach der Regulierung der Siegel und Wappen Maria Theresias 1753 ergab sich die Notwendigkeit, auch für Joseph ein entsprechendes Wappen zu entwerfen. Als Bekrönung sollten beide Wappen den Erzherzogshut tragen. Dabei traten offensichtliche Diskrepanzen zwischen dem in Klosterneuburg aufbewahrten Erzherzogshut und der Beschreibung des Erzherzogshutes in den Hausprivilegien Karls V. zutage. Als dann im Verlauf der Vorbereitungsarbeiten zur Krönung Erzherzog Josephs in Frankfurt am Main zum Römischen König im Jahre 1764 neuerlich die Frage, wie denn das „ächte Erzherzogshuetl“ aussehe, virulent wurde, stellte man ausgedehnte Nachforschungen an, um eine möglichst genaue Vorlage des Erzherzogshutes zu bekommen. Der Hausarchivar Taulow von Rosenthal studierte daraufhin alle greifbaren Akten, Bücher, Siegel, Münzen und Gemälde, ging sogar in den Dom zu St. Stephan, kletterte auf eine Leiter, um an der dort befindlichen Statue Rudolfs des Stifters die Originalmaße des Erzherzogshutes abzumessen. Nach diesem Vorbild fertigte man dann eine neue Insignie an, ohne den in Klosterneuburg verwahrten Hut anzutasten. Der in Klosterneuburg verwahrte österreichische Erzherzogshut war 1616 von Maximilian III. für das Stift Klosterneuburg gestiftet worden und durfte nur in zwei Fällen das Kloster verlassen: zur Erbhuldigung oder zum Empfang der Lehen aus der Hand des Reichsoberhauptes. Den neu angefertigten Erzherzogshut trug nun Joseph vor seiner Königskrönung in Frankfurt, die in Anwesenheit seines Vaters Franz I. stattfand. Der Hut wurde danach gebrochen und existiert nicht mehr, lediglich die Karkasse ist noch in der Wiener Schatzkammer erhalten. Der aquarellierte, schön ausgeführte Entwurf ist deshalb das Einzige, was von diesem Kleinod heute noch erhalten ist. 1/12 MG 40