Österreich und das Heilige Römische Reich

KATALOGTEIL - I. Kaiser, Könige und Landesfürsten

1/2 Abschrift des Privilegium minus im so genannten Formelbuch Albrechts I. Wien, um 1300 Signatur: HHStA, HS Weiß 279, p. 70/71 Papier, Latein Das so genannte Formelbuch Albrechts I. kompiliert ältere Formularsammlungen und Urkundenabschriften und ist im Umkreis der Kanzlei Albrechts entstanden oder vielleicht sogar von einem seiner Kanzleibeamten zusammengestellt worden. Die darin enthaltene Abschrift des Privilegium minus, die Zweitälteste der erhaltenen Abschriften, beweist das Interesse, das die Habsburger und ihre Kanzlei an diesem Stück hatten und ist ein weiterer Beleg für die Anbindung der habsburgischen Herrschaft an die vorangegangene Herrschaft der Babenberger. Die Kenntnis des Minus, dessen Original die Habsburger wohl mit dem landesfürstlichen Archiv der Babenberger übernommen hatten, lieferte unter Rudolf IV. den Ansatzpunkt zum Fälschungskomplex der „Österreichischen Freiheitsbriefe“. Aus dem Formelbuch Albrechts I. entnahm Thomas Ebendorfer den Text des Minus für seine „Cronica Austrie“. LA 1/3 Rudolf I. belehnt seine Söhne Albrecht und Rudolf mit den Herzogtümern Österreich und Steierl mark) sowie mit Krain und der Windischen Mark Augsburg, 1282 Dezember 27 Signatur: HHStA, Allgemeine Urkundenreihe 1282 XII 27 Pergament, Majestätssiegel als Goldbulle an gelb-roten Seidenfäden, Latein Vier Jahre nachdem Rudolf von Habsburg seinen Gegenspieler König Ottokar von Böhmen in der Schlacht bei Dürnkrut besiegt hatte, vollzog er den endgültigen Erwerb der österreichischen Länder für seine Familie. Dem eigentlichen Belehnungsakt waren einige wichtige Schritte wie der österreichische Landfriede von 1276 und die Übertragung der durch die Niederlage Ottokars freigewordenen Kirchenlehen vorangegangen. Die Belehnung der Söhne Rudolfs besiegelte den endgültigen Aufstieg der Familie Habsburg aus dem Grafenstand in den Fürstenstand und sicherte der Familie eine wichtige eigene Machtbasis. Im Text der Belehnungsurkunde werden neben den beiden Herzogtümern Österreich und Steier auch Krain und die Windische Mark angeführt. Das Herzogtum Kärnten fehlt allerdings, es ging im Jahre 1286 an Meinhard II. von 31

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