Prékopa Ágnes (szerk.): Ars Decorativa 32. (Budapest, 2018)
Hilda HORVÁTH: Golddosen vom „Goldzug“. Die Sammlung von Hugó Hoffmann
ins Leben gerufen, als dessen Leiter Albert Túrvölgyi, Abteilungsleiter des Finanzministeriums, ernannt wurde. Eine ähnliche Kontrollfunktion hatte der Regierungsbeauftragte für Inventur und Aufbewahrung der beschlagnahmten Kunstschätze von Juden inne. Dieser war der Maler Dénes Csánky, Hauptdirektor des Museums der Bildenden Künste. Am 4. November 1944 trat die Regierungsverordnung Nr. 3840/1944. M. E. in Kraft, der zufolge das gesamte Vermögen der Juden als Nationaleigentum an den Staat übergeht, im Grunde genommen ging es also um das Enteignen des gesamten jüdischen Vermögens und um die vollständige wirtschaftliche Enteignung aller israelitischen Bürger des Landes. Diese Verordnung hat die Gültigkeit des früheren Erlasses Nr. 1600/1944. M. E. auf Immobilien und Wertpapiere erweitert, sowie Maßnahmen bezüglich der Behandlung und Verwertung dieses Vermögens eingeleitet. Aufgrund der Verordnung Nr. 8306/1944 mussten auch die in den Safes der Banken hinterlegten Wertgegenstände dem Regierungsbeauftragten übergeben werden. Um der obigen Verordnung zu entsprechen, haben zahlreiche Banken die bei ihnen hinterlegten Wertgegenstände von jüdischen Personen an das Amt des Regierungsbeauftragten für die Lösung der Wert- und Vermögensfragen der Juden übergeben, so wurden auch die Wertsachen von Hugó Hoffmann am 14. November 1944 aus der Ungarischen Hypotheken- und Kreditbank an einen unbekannten Ort gebracht, dies wurde mit einer Empfangsbestätigung bezeugt. Auf die Aufforderung des Regierungsbeauftragten Dr. László Pintér wurde die Übergabe vorschriftsgemäß dokumentiert, die Dokumente wurden vom Finanzrat Miklós Debrő und vom Wirtschaftsprüfer Gyula Kiss unterzeichnet. Die Juden mussten eine Erklärung über all ihr Hab und Gut anfertigen, alle Werte über 10.000 Pengő pro Familie bzw. 3.000 Pengő pro Kopf mussten gegen eine Empfangsbestätigung in der Auktionshalle der Postsparkasse in der Lónyay Straße abgegeben werden. Von hier aus wurden die Wertsachen (darunter die von Hugó Hoffmann) Ende 1944 mit dem so genannten jüdischen „Goldzug“ - um sie vor den Sowjets zu retten - Richtung Westen transportiert. Auf den Zug wurden auch unterwegs einige Sachen geladen, auch nicht-jüdische Wertsachen gelangten in die Waggons, aber vor allem wurde das Vermögen der bereits ermordeten Juden im Zug befördert. Den Zug begleiteten Regierungsbeamte, bewaffnete Wächter und Zollbeamte, ihr Befehlshaber war Árpád Toldy, Abteilungsleiter des Innenministeriums, Regierungsbeauftragter für den jüdischen Besitz, ehemaliger Gendarmenoffizier und Obergespan des Komitats Fejér, der vom Vermögen ordentlich für sich beiseitelegte. Unterwegs (bereits in Óbánya, dann später an der westlichen Grenze, in Brennberg- bánya / Brennberg) lief die Sortierung und Verpackung der Gegenstände, die Umsortierung der Sachen führte zu Diebstählen und auch zur Zerrüttung der Vermögen der einzelnen Eigentümer. Ende März 1945 fuhr der Zug mit beinahe 50 Waggons und weiteren Lastwagen Richtung Westen weiter. Die aus Pkw-s und Lkw-s bestehende Kolonne mit den wertvollsten Sachen wurde von Toldy selbst begleitet. (Die Wertsachen in den Pkw-s hat er als sein Eigentum behandelt und für seinen Eigenbedarf aufgewendet.24) Soweit es möglich war, haben die ungarischen Finanzbeamten mit László Avar an der Spitze versucht, die Lieferung 87