Prékopa Ágnes (szerk.): Ars Decorativa 32. (Budapest, 2018)

György NÉMETH: Die Briefladen von Sámuel Bíró von Homoródszentmárton und Klára Dániel von Vargyas. Zwei Kabinettschränke mit besonderem Aufbau aus dem ersten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts

siebenbürgische Gesellschaft, so auch die Familie Daniel, teilte. Neben Mihály (?-1704), der in der Schlacht in Pata den Heldentod starb, kämpften zwei weitere Brüder von Klára, Péter (?—1741) und István, neben Rákóczi im Freiheitskampf, sodass sie fern von ihrem Gut ihren Dienst leisteten. Allein Ferenc (1674-1747) hielt sich von Rákóczi fern, ihn hat das kaiserliche Gubernium 1706 zum Regierungsrat von Udvarhelyszék ernannt. Nach den Kämpfen hat Klára ihm, „dem älteren Bruder“, die Familienurkunden übergeben, deren Ordnen und das Anlegen eines Familienarchivs der später zum Baron aufgestiegene István Daniel (1684-1774) initiierte. Er hat 1731 auch die erste Inventarliste des Archivs erstellt. In meinem Aufsatz erwähnte ich oft die Familiengeschichte des älteren Gábor Daniel (1824-1915) von Vargyas, aus der die obigen Angaben stammen. Daniel 1896, 6-7., 104., 196., 221—222. (Gábor Daniel fing in den 1850er Jahren an, das in Kisten aufbewahrte Familienarchiv der Familie aufzuarbeiten. Nachdem der Historiker und Sekretär der 1867 gegründeten Ungarischen Gesellschaft für Geschichte, Kálmán Thaly, ein herausragender Kenner der Rákóczi-Ára, Daniels Forschungen kennenlernte, ermutigte er ihn zur Fortsetzung der Arbeit. Zuerst erschien das Werk A vargyasi Daniel család közpályán és magánéletben [Die Familie Daniel von Vargyas im öffentlichen und Privatleben] (hrsg. von Dr. Emil Vajda, Budapest, 1894), darin die Veröffentlichung von 492 Urkunden aus dem 15.-19. Jh., die später, 1896, vom älteren Gábor Daniel als Urkundenmaterial der Familiengeschichte herausgegeben werden sollten. Daniel 1896, 5. 34 Daniel 1896, 196-198; Markó, Árpád: Az 1704. évi kuruc hadjárat [Der Feldzug der Kuruzen von 1704]. In: Hadtörténelmi Közlemények, Bd. 34, Budapest 1933, 200-203. Im Weiteren: Markó 1933. 35 Siehe Anm. 23. 36 „Dieses Wappen, das zwei sich gegenüber stehende und anschauende Löwen mit doppeltem Schweif und einer Lanze im Maul darstellt, unter ihnen befindet sich ein gepanzerter Arm, der ein Schwert hält, oben ein Stern, und auf dem Helm mit Krone über dem Schild drei Straußfedern, wurde von einigen für das Wappen der Familie Haller gehalten, daraus entstand die „Überlieferung”, dass der Schrank für Siebenbürgens Statthalter, den Grafen János Haller, angefertigt wurde, dessen dritte Ehefrau Zsófia Daniel von Vargyas war.“ Nagy 1891, 76. 37 Siehe Anm. 23. 38 Victor Roth (1874-1936), einem herausragenden Forscher des siebenbürgischen Kunstgewerbes nach, boten die bürgerlichen Wohnungen der Siebenbürger Sachsen keinen richtigen Nährboden für die Renaissancemöbelkunst. Er hält die Menge und das Niveau der aus dieser Zeit erhalten gebliebenen Möbelstücke für ausgesprochen ärmlich. „Die Truhe der einstigen Sigerus- Sammlung ist das schönste Stück, das aus dieser Zeit erhalten blieba - schreibt er. Er lobt ganz besonders seine „fein gezeichneten, zum Teil aus Blei gefertigten Einlegearbeiten”. (In: Roth, Victor: Geschichte des deutschen Kunstgewerbes in Siebenbürgen, Strassburg 1908, 180.) Die Aussteuertruhe gelangte 1917 durch Kauf in die Sammlung des Budapester Kunstgewerbemuseums. 39 Im Beitrag Hermannstädter Ebenisten im 18. Jahrhundert von Anca Fleşeriu können wir ausführlicher über die Tätigkeit der Ebenisten nachlesen. Anca Fleşeriu stellt deren Arbeit anhand der herausragenden Arbeiten in der Möbelsammlung des Brukenthal-Museums sowie einer Auswahl aus 90 Tischlerzeichnungen im Staatsarchiv von Hermannstadt dar. Vor der Vorstellung der verschiedenen Typen der Kabinettschränke bemerkt sie Folgendes: „Der Begriff Ebenist bezeichnet im englisch- und deutschsprachigen Raum denjenigen Meister, der Kabinette (Kunstschränke) herstellt, also den Kunstschreiner (englisch: cabinet maker). ” In: Fleşeriu 2001-2002,196. 40 Fleşeriu 2001-2002,190-191. 41 Fleşeriu 2001-2002,191. 42 Die zwei ovalen Silbermedaillons des Schrankes, die den Königsrichter und sein Wappen abbilden, 54

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