Prékopa Ágnes (szerk.): Ars Decorativa 29. (Budapest, 2013)

Diána RADVÁNYI: Fayencekachelöfen der Habaner, Ofenkacheln und ihre Rekonstruktionen in der Sammlung des Kunstgewerbemuseums zu Budapest

DIÁNA RADVÁNYI FAYENCEKACHELÖFEN DER HABANER, OFENKACHELN UND IHRE REKONSTRUKTIONEN IN DER SAMMLUNG DES KUNSTGEWERBEMUSEUMS ZU BUDAPEST Eine stets wichtige, jedoch oft nur am Ran­de erwähnte Frage der Fachliteratur im Zu­sammenhang mit der Fayencekunst der Habaner ist die Erforschung der Gesamt­heit ihrer Kunstwerke. Oftmals richtet sich nämlich das Augenmerk auf einzelne Ofen­kacheln, ihre Form und Verzierung, dem ehemals ganzen zusammengesetzten Ofen wird dabei weniger Aufmerksamkeit ge­schenkt, was im Falle der in Sammlungen einzeln vorkommenden Ofenkacheln auch verständlich ist. Doch diese Kacheln waren ursprünglich Teile von Heizvorrichtungen und keine selbstständigen Kunstwerke - so wie der Kunsthandel sie später zu behan­deln und zu handeln begann. Zahlreiche wichtige Studien, die die Ganzheit und den Aufbau der Habaner- öfen zum Gegenstand hatten, dienten als Ausgangspunkt zum vorliegenden Beitrag: István Feld stellte Ofenrekonstruktionen aus den Burganlagen von Sárospatak und Füzér sowie dem Schloss Mágóchy in Pá­cin dar, die aus archäologischen Funden aufgebaut wurden.1 Die Rekonstruktion der Renaissanceinnenräume (und der Öfen darin) erfolgte im Zuge einer seit 1977 lau­fenden Forschung, der Beitrag von Feld stellte deren Zusammenfassung dar.2 Lud­wig Döry hat solche (insgesamt elf) ste­henden Habaneröfen samt einer wichtigen Darstellung aufgelistet und typologisiert, die zurzeit in Räumen von Schlössern, Burgen bzw. Museen auf dem Gebiet des heutigen Ungarns, Österreichs sowie der Slowakei stehen. Döry behandelt die infol­ge der Forschung errichteten Rekonstruk­tionen und die mit der Zeit zwar umgebau­ten aber als ganze Öfen erhaltenen Stücke in einem.3 Mit dem Ofenkachelmaterial des Kunstgewerbemuseums in Budapest beschäftigte sich längere Zeit Éva Sárdy- Cserey. Ihre Studie gilt bis dato als einzige zusammenfassende Auflistung der dort auffindbaren Kacheln der Habaner.4 Zum Aufbau der Öfen und zur Benennung der einzelnen Elemente diente als wichtige Stütze der Beitrag von Tibor Sabján, der die Erwähnungen in den einzelnen Quel­len gesammelt darstellte.5 Über die Kachelofenkunst der Habaner kann man im Allgemeinen behaupten, dass sie die auf dem deutsch-schweizerisch-ös­terreichischen Gebiet durchaus verbreite­ten — biblischen - Menschenfigur-Darstel­lungen nicht verwendeten - entsprechend den Verboten, die auch im Zusammenhang mit der Herstellung von Gebrauchskera­mik oft erwähnt werden. Statt der Men­schenfiguren verwendeten sie eher auf ih­ren Kacheln die seit den 1500er Jahren auf­kommenden und sich in ganz Europa schnell verbreitenden, sog. Textil- oder Tapetenmuster, die ein unendliches Muster ergaben und auf einer beliebig großen Flä­che angewendet werden konnten. Es ist an­zunehmen, dass dieser Dekorationstyp der Vorstellung entsprang, dass der Ofen mit den Textilien des Rauminneren eine Ein­heit bildet.6 57

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