Szilágyi András (szerk.): Ars Decorativa 26. (Budapest, 2008)

Imre TAKÁCS: Opus duplex in der Goldschmiedekunst des 13. Jahrhunderts und die höfische Kultur

5. Fibel aus Budapester Privatsammlung, London, Victoria and Albert Museum vertritt das Schnallenbruchstück, das Archäologen 1987 auf dem Gelände der Budaer Burg fanden. 10 (Abb. 6) Das Material dieses kleinen Gegenstandes ist ausnahms­weise weder Gold noch Silber, sondern die weitaus billigere Bronze. Durch den Fundort wird das Schmuckstück mit großer Wahrscheinlichkeit in die Zeit vor Mitte des 13. Jahrhunderts datiert, so kann es zur Datierung der Londoner Fibeln einen indi­rekten Anhaltspunkt bieten. 11 Dem bil­ligeren Material kann man entnehmen, dass die im allgemeinen aus Edelmetall angefer­tigte Schmuckart bereits vor Mitte des 13. Jahrhunderts in einer leichter erwerbbaren, billigeren Variante existierte, woraus man auf ein gewisses Niveau der lokalen Modegestaltung und Popularisierung der durch sie vertretenen Geschmacksrichtung schließen kann. Es kann als mittelalterlicher Vorläufer der serienweise hergestellten, billi­gen Bijouterie gelten. Das Stück wurde nicht gegossen, sondern aus dünnen Blechen gehämmert, die mit Lötung aneinander befestigt sind. 6. Fibelfragment aus Buda, Budapest, Historisches Museum der Stadt Budapest Das rätselhafteste Stück dieser Gruppe ist eine trapezförmige, längliche Schnalle oder Gürtelzier, die 1781 in Palermo bei der Öff­nung des Sarkophags von Konstanze, die als Witwe des ungarischen Königs Emmerich Gemahlin Kaiser Friedrichs II. wurde, zusammen mit einer Krone, emaillierten Kleidersaumzierden und einer Serie Ringe gefunden wurde. 12 Dieser besondere Gegen­stand ist verschollen, die davon angefertigte Zeichnung wurde aber veröffentlicht. 13 (Abb. 7) Den Forschern verursacht dieses verschollene Schmuckstück größtes Kopf­7. Schmuckstück aus dem Palermer Grab der Kaiserin Konstanze (fl222), nach Daniele 1784

Next

/
Thumbnails
Contents