Szilágyi András (szerk.): Ars Decorativa 25. (Budapest, 2007)

Zoltán SZILÁRDFY: Die Ikonographie des heiligen Prinzen Emmerich in Székesfehérvár im 18, und 19. Jahrhundert

Abb. 10. Unbekannter Bildschnitzer: Der heilige Prinz Emmerich. Um 1740. Holz, gefaßt, vergoldet. Gnadenkirche, Bodajk einem Nebenaltar in der Gnadenkirche von Bodajk in Form einer weißen und vergolde­ten Skulptur (Abb. 10). Der andere Sohn von József Janny, László, wurde Piarist, Ordenspriester und Lehrer in Kecskemét. Ich bewahre in meiner Sammlung ein Gebet- und Gesangbuch für Schüler der Piaristenschulen mit dem Titel „Ahitat gya­korlatai“ (Übungen der Andacht), in dem in einem fein ausgearbeiteten Stahlstich­illustration der heilige Prinz Emmerich vor der Heiligen Jungfrau auf einem Altar mit dem ungarischen Wappen wohl die bekann­teste Marien-Hymne der Zeit, die auch auf dem Stich bezeichnete Salve Regina betet. Der Stich wurde nach einer Zeichnung des Leonhard Landau in Pest von Joseph Axmann in Wien gestochen (Abb. 11). Pater László hat diese Ausgabe mit seinen Schülern gebraucht. Die Erfolge des ehrenwerten Familien­vaters erreichten beim Besuch von Franz Liszt den Höhepunkt, als der Komponist 1883 die Musik des Domorchesters hörte und mit Lob bedachte. Der anerkannte Chorleiter beantragte seine Pensioniemng mit 72 Jahren bei seinem Bischof János Pauer, der damals sein goldenes Priester­jubiläum feierte. Das Emailbild am vergol­deten Silberkelch wurde nach der bereits erwähnten Illustration des Gebetbuches der Piaristenjugend ausgeführt (Abb. 12). Im darauffolgenden Jahr erlebte der regens chori das letzte große Fest seines Lebens. Er hat es nicht mehr erlebt, daß 1894 an der Decke des Festsaals des Bischofspalais ein Panneau des Ödenburger Malers Rudolf Deila Pietra Steiner, eines Neffen von Bischof Fülöp Steiner, ange­bracht wurde. Das Gemälde verewigte die Abb. 11. Leonhard Landau - Joseph Axmann: Das Gelübde des heiligen Prinzen Emmerich. 1862. Stahlstich, Papier. In der Sammlung des Verfassers 18

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