Szilágyi András (szerk.): Ars Decorativa 25. (Budapest, 2007)

Zoltán SZILÁRDFY: Die Ikonographie des heiligen Prinzen Emmerich in Székesfehérvár im 18, und 19. Jahrhundert

Himmel aufgenommene Muttergottes nach dem Patrozinium der Basilika, die noch im Auftrag von König Stephan dem Heiligen errichtet worden war. Die Feste der Mutter­gottes und die Marienmonate Mai und Oktober wurden wohl vom Chor József Jannys feierlich begangen. In der Zeit zwi­schen der Niederlage der Revolution von 1848/49 und dem Ausgleich mit Österreich im Jahr 1867 erinnerte die Invokation „Du Beschützerin Ungarns“ in der Laureta- nischen Litanei an das Bild der Muttergottes auf dem Kornmarkt. Die nationalen Gefühle des Vormärz lebten auch in den Bewohnern von Székesfehérvár: Sie ließen die Immaculata-Skulptur aus dem 18. Jahrhundert unter Hinweis auf den Titel der mittelalterlichen Basilika zu der in den Himmel aufgenommenen Maria umarbei­Abb. 1. Johann Paul Huber: Der heilige Prinz Emmerich. 1774. Kalkstein. Am Giebel des Doms, Székesfehérvár Abb. 2. Johann Ignaz Cimbal: Der heilige König Stephan mit seinem Sohn, Prinz Emmerich. 1768. Detail des Deckenfreskos, Dom, Székesfehérvár ten. Die Kirchenlieder an die Himmels­königin als Schutzherrin der Ungarn wur­den auch von den Bürgern deutscher Zunge mitgesungen. Sie trugen stolz die ver­schnürte ungarische Tracht. Die tausendjährige sakrale Atmosphäre Székesfehérvárs strahlt aus den Kirchen der Stadt. József Janny heiratete noch im Vormärz, am 6. November 1837 Anna Pilhoffer vor dem Altar des Domes. Uber den Einzug des 33jährigen Bräutigams und der Hochzeitsgäste blieb leider keine Darstellung erhalten. Die Kunstwerke der Fassade und des Inneren des Domes, die der Chorleiter täglich sah, sind auch heute vorhanden. Die gewaltigen Kalksteinfiguren der Fassade wurden 1774 von Johann Paul Huber ausgeführt. Unter den drei heiligen Königen Ungarns stellt die Figur rechts den heiligen Emmerich dar (Abb. 1). Die 14

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