Vadas József (szerk.): Ars Decorativa 11. (Budapest, 1991)

SZILÁGYI András: „Az Losonczi Antal mozsdója medenczéstől" - és az esztergomi Mátyás-kálvária

geben wird. Das sind die regesta der im Pressburger Palais aufbewahrten Schätze des Erzbischofs von Esztergom, unter Nr. 8 zu finden: „Crux aurea Insignis lapidibus diversis magnis gemmis fabrefacta Opus Regium altitudinis vnius vine longa, cui vnus angelus deest et lapis vnus ex mino­ribus et aliquot gemme". 23 Nach unserem bisherigen Wissen sei dies das früheste Dokument dessen, dass das Prunkkreuz den historischen Wirrwarr der Jahre nach der Schlacht bei Mohács „über­lebt hat". Wie dies aber geschehen konnte, erklärt das zitierte Dokument nicht; diese Frage blieb bis heute ungeklärt. Die sich auf das Kunstwerk beziehenden Quellen sind mangelhaft und fragmentarisch. Fest steht nur, dass das Existieren des Prunk­kreuzes nach 1526 schwer bedroht wurde. Dies bezeugt vor allem ein Brief König Szapolyais an das Kapitel von Esztergom vom 23. Dezember 1529. Darin heisst es, dass der König „gewünscht hätte, all die Gold- und Silberwerke, welche sich im Besitz der von Tamás Bakocz gebauten Kapelle - und infolgedessen im Besitz des Kapitels - befinden, nach Buda geschickt worden wären". Weiterhin forderte er, und zwar „beim Gewicht des königlichen Zornes", bennante Gegenstände ihm mit so­fortiger Wirkung zuzusenden, zumal „er diese Schätze im Interesse der Verteidigung des Landes dringend benötige". Schliesslich versprach er, „für den Schanden des Kapi­tels und der Kapelle durch die Schenkung unbeweglicher Güter aufzukommen". 24 Hieraus folgt ohne Zweifel, dass die Schätze, so auch das Prunkkreuz, wären sie in den Besitz des Königs gelangt, sofort in die Giesserci gekommen wären. Es wäre von uns allerdings übereilt, daran Anstoss zu nehmen, da die überaus bedrängte und heikle Lage Szapolyais solch einen Schritt voll und ganz gerechtfertigt hätte. Wir er­lauben uns sogar die Bemerkung, dass gerade das Gegenteil überraschend gewesen wäre. In der tragischen, wehrlosen Lage des Landes wäre nachgerade das sonderbar gewesen, wenn der König die wertvollen metallenen Kunstgegenstände der Schatz­kammer von Esztergom nicht bloss als zu erwerbende und verwendbare Geldquellen betrachtet hätte. Doch wurden die Kleinodien dem König bekanntlich nicht ausgeliefert. Wir würden uns jedenfalls gewaltig irren, weim wir dabei an ein vorsätzliches Trotzen seitens des Kapitels dächten. Im Dezember 1529 schienen nämlich die Angehörigen des Ka­pitels ausserstande zu sein, der Forderung des Königs Genüge zu leisten. Einfach deshalb nicht, weil sich die wertvollsten Edelmetallwerke zur Zeit des Briefes nicht mehr im Besitz des Kapitels befanden. Darauf weisen nämlich die aus 1527 und den darauffolgenden Jahren stammenden, von uns bereits zitierten Inventa rien hin, in denen diese Prachtstücke, so auch das Cor­vinus-Prunkkreuz unerwähnt blieben. Ueber eine neue Station in der Geschich­te des Prunkkreuzes sind wir in einer mehr­mals veröffentlichten Schrift vom 25. No­vember 1530 unterrichtet. Darin heisst es, dass Pál Várday, der nach der am 10. No­vember 1526 in Székesfehérvár stattgefun­denen Krönung János Szapolyais von diesem zum Erzbischof von Esztergom ernannt, bzw. im nächsten Jahr von König Ferdinand I. in seinem Amt bestätigt wurde, noch in demselben Jahr, also 1527, die gol­denen und silbernen Gegenstände der Kat­hedrale bzw. des Kapitels zu sich nahm, 25 um sie dann - zeitgenössischen Belegen zufolge - zu verpfänden. Die Einzelheiten dieser Transaktion sind zwar ungeklärt, doch es scheint äusserst wahrscheinlich zu sein, dass die Schätze bei dem Habsburger­herrscher Ferdinand I. verpfändet worden 26 seien. Ueber die weiteren Ereignisse besassen

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