Vadas József (szerk.): Ars Decorativa 11. (Budapest, 1991)

SZILÁGYI András: „Az Losonczi Antal mozsdója medenczéstől" - és az esztergomi Mátyás-kálvária

Erzbischof Pál Várday, beschenken wollte, und dass ferner der Anlass der Schenkung eine sicherlich erfolgreiche und auch durch­aus rentable Verpachtungstransaktion gewesen ist, die zur Zeit allerdings nicht geklärt werden kann. Ob diese Hypothese wahr oder falsch ist, wird erst durch das Auftauchen heute noch unbekannter Belege entschieden werden können. Die bisherige Fachliteratur über den Krug und die Schüssel Losonczys kann leicht überblickt werden, die einschlägigen Be­hauptungen sind eindeutig und können daher kurz zusammengefasst werden. Un­garische Forscher sind sich darüber einig, dass das Kunstwerk in Ungarn, genauer gesagt in Siebenbürgen entstanden ist, vom Klausenburger Meister Ferenc Képíró stammt, weshalb die Frage der Attribution als gelöst gilt. 13 Diese Ansicht wird von der internationalen Fachliteratur auch nicht de­mentiert, allerdings bestätigt sie sie auch nicht. Ausländische Experten scheinen nämlich - mit Ausnahme von Alfred Jones - dem Krug und der Schüssel Losonczys keine Beachtung zu schenken. 1,1 Vermutlich wird das auch einen rein praktischen Grund haben, denn ein beträchtlicher Teil der mo­dernen internationalen Fachliteratur besteht aus Ausstcllungsveröffcntlichungen bzw. aus Publikationen im Anschluss an eine wichtige neue Ausstellung. Das Kunstwerk figurierte aber wegen seines trümmerhaften Zustands seit 1945 auf keiner Austeilung. 15 Doch wird dabei noch etwas anderes mit im Spiel gewesen sein. Die Verfasser grosser zusammenfassender Bearbeitungen, in unserem Fall handelt es sich um Mono­graphien über die Goldschmiedekunst der Spätrenaissance und des Manierismus, ver­meiden in der Regel mit Vorsicht eine etwaige Publikation über ein Kunstwerk, dessen Bestimmung für sie problematisch zu sein scheint. Und in diesem Fall gehört das Problematische par excellence zum We­senskern unseres Kunstwerkes. Das Werk, das zwar hinsichtlich seiner Qualität und seines künstlerischen Ranges mit den unga­rischen Hauptvertretern der Goldschmiede­kunst früherer Jahrhunderte verglichen werden kann, steht allerdings im Vergleich zu den zeitgenössischen ungarischen Denk­mälern der Gattung überaus einsam da. Es besitzt Lösungen, Details einer ausseror­dentlich reichhaltigen Ornamentik, die die Möglichkeit eines ungarischen Enlste­hungsoertes zwar nicht fraglich machen, doch auch nicht untermauern. Dabei denken wir vor allem an das vielgestaltige, sich zwölfmal wiederholende Relief am Rand der Schüssel in Form eines Segments und mit der Figur der Königin Tomyris im Mit­telpunkt, die das abgeschlagene Haupt des Perserkönigs Cyrus ind der Hand hält. (Abb. 14.) Dieses Relief ist keine Umslili­sicrung irgendeines früheren Vorbildes, sondern eine genaue Übernahme eines zeit­genössischen Muster. Die zum Vorbild die­nende Plakette in Form eines Segments, die nicht nur bezüglich der Komposition, sondern auch des Ausmasses und der klein­sten Details mit der Ornamentik des Schüs­selrandes genau übereinstimmt, wird sowohl von der älteren als auch von der gegenwärtigen Forschung für eine Nürnber­ger Arbeit gehalten und dem „Meister der antiken Heldensagen" zugeschrieben und ­mit Vorbehalt - auf die Jahre um 1530, neulich aber auf das zweite Drittel des 16. Jahrhunderts datiert. 16 (Abb. 15.) Letztcrc Ansicht, das heisst die Anfertigungszcit der Plakette kann aufgrund der Jahreszahl der Losonczy-Schüsscl offensichtlich präzisiert werden. 17 Die Identität der Plakette und des Randornaments ist aber unbedingt beach­tenswert; es handelt sich dabei um einen Umstand, aus dem eine wichtige Schluss­folgerung gezogen werden kann. Denn unter Berücksichtigung dieses Aspektes ist man gezwungen anzunehmen, dass das

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