Vadas József (szerk.): Ars Decorativa 11. (Budapest, 1991)
SZILÁGYI András: „Az Losonczi Antal mozsdója medenczéstől" - és az esztergomi Mátyás-kálvária
der reichsten Adeligen, ja sogar auch von Herrschern hätten sein können. Diesen Umstand nehmen wir zum Anlass für die Frage, für wen wohl diese Prachtwerke bestimmt gewesen sein mochten. Die bisherige Forschung behandelte das Problem als einstimmige Evidenz, indem sie das Doppelwappen als eine Art Besitzerwappen betrachtete und die Ansicht vertrat, dass die Auftraggeber, Antal Losonczy und seine Gattin zugleich die ursprünglichen, ersten Besitzer der Werke gewesen seien und ihren „Familienbesitz" um diese imposanten Stücke bereichen wollten. Unseres Erachtens dürfte zwar die Sache allerdings nicht so einfach hingenommen werden, doch wir sehen auch keinen Grund dafür, diese Möglichkeit ab ovo und kategorisch auszuschlicssen. 2 Wir müssen jedenfalls bereits feststellen, dass keine glaubwürdigen Belege diese Hypothese untermauern, denn die älteste schriftliche Erwähnung der Kunstwerke stammt aus 1589. Vergleicht man diese nachstehend noch zu zitierende Urkunde mit den zahlreichen späteren Quellen und den einschlägigen Fakten der Familiengeschichte, so haben wir das Schicksal der Kunstwerke nach 1589 klar vor Augen, zumal sich ihre neuen und aber neuen Besitzer aufgrund schriftlicher Quellen genau verfolgen lassen: angefangen von den letzten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts bis in unsere Tage hinein. 3 Wir befinden uns jedenfalls in einer viel schwierigeren Lage, wenn wir versuchen, die frühere Geschichte der Gegenstände, ihre ersten vierzig Jahre nämlich zu rekonstruieren und davon ausgehend eine Antwort auf die Frage im Zusammenhang mit ihren Anfertigungsumständen und den Absichten ihres Auftraggebers zu finden. Wir haben da lediglich einen einzigen brauchbaren und unzweideutigen Stützpunkt, nämlich die bereits erwähnte und von Lajos Merényi mitgeteilte Quelle. Dabei handelt es sich um ein umfangreiches Register, in dem verschiedene Gegenstände aus Edelmetall, sog. „silberne Güter" und Schmuckstücke verzeichnet sind, mitsamt der Bemerkung, dass diese zahlreichen und wertvollen Stücke von Miklos V. Szokoly Kata Várday am 4. März 1589 übergeben worden seien.' 1 Als erste Eintragung ist zu lesen: „ein alter silberner kruoc, sament schüzzel, dar uf der name Antal Losonczi gerschriben ist". Dies klingt zwar äussertst lakonisch und ist an sich auch nicht vielsagend, der Satz enthält aber trotzdem merkwürdige Elemente. Vor allem ist es auffallend, dass Kala Várday Abkömmling einer altchrwürdigcn, angesehenen Adelsfamilie ist, Miklos V. Szokoly hingegen nicht. Um dem Informationsgehalt der Angabe auf den Grund gehen zu können, müssen wir wissen, wie alt die beiden Personen gewesen sind und in welchem Familienverhältnis sie zueinander gestanden haben. Kata Várday war 1589 neun Jahre alt, Miklos V. Szokoly (der dann 1595 in den Ehestand eintreten wird) dagegen höchstens zehn Jahre älter als sie. 5 Zweifelsohne handelt es sich daher keinesfalls irgendeine Brautgabe oder um eine Art Schenkung aus welchem Anlass auch immer, sondern vielmehr um die Ubergabe bzw. entgegennähme einer Erbschaft. Von dem Erblasser wissen wir nichts, doch eine Möglichkeit scheint sind dennoch für die Ermittlung seiner Person anzubieten. Dabei könnten wir in erster Linie an die Mutter Miklos Szokolys, Anna Várday, denken, die ebenfalls Mitglied der Familie des mindenjährigen Erbes und Nachkomme des Gründers des „Kisvárdaer Zweiges" war. Ihr Todesjahr ist zwar unbekannt, doch höchstwahrscheinlich wird sie anfang der 159er Jahre nicht mehre gelebt haben. 6 Daher ist es anzunehmen, dass Miklos Szokoly gemäss den Weisungen seiner Mutter - viel-