Imre Jakabffy (szerk.): Ars Decorativa 8. (Budapest, 1984)
LÁSZLÓ, Emőke: Netzarbeiten aus dem 16—18. Jahrhundert in Ungarn
1. TITELBLATT VOM MUSTERBUCH DES M. MIGNERAK (1605) Figuren gestickte". 17 In der Mitgift von Erzsébet Monaky (1630) 18 wird eine Aufzeichnung gefunden, wonach das Bettuch und Kissen auf gleiche Art verziert sind. Oftmals können wir unter den verschiedenen Kissenverzierungen über mit Netzarbeit bereicherte Musterungen lesen. Die weissen Netzeinlagen der Kissen, damit das Muster schön zur Geltung kommen soll, wurden mit bunten Seidenunterlagen versehen, so ist z. B. die Netzeinlage des „Kopfunters" (Kissen) von Margit Görgey mit goldenem Taft gefüttert. Zur Illustration der Netzzierde verschiedener Leinware haben wir hier nur einige archivalische Angaben erwähnt. Die Aufreihung dieser halten wir nicht nur deshalb für die Charakterisierung der ehemaligen ungarischen Tracht und der Wohnungskultur für wichtig, sondern als Ergänzung der überbliebenen materiellen Denkmäler. Da wir über Wohnungen und Kirchen schmückende Netzen relativ viele Exemplare verfügen, über die Tracht zierenden dagegen sind uns sehr wenig Stücke überblieben. Die aus der Krypta der reformierten Kirche zu Boldva (1550—75) stammenden Hemdfragmente 19 ferner das Schleierbruchstück aus der Kathedrale von Gyulafehérvár (heute Alba Iulia, Siebenbürgen) aus dem 17. Jahrhundert 20 (Abb. 1) sind durch Ausgrabungen zum Vorschein gekommen. Vermutlich könnten wir unter den Textilfunden der Ausgrabungen