Imre Jakabffy (szerk.): Ars Decorativa 8. (Budapest, 1984)

RÁCZ, Jenő: Wiederherstellung einer Pressburger Ebhert-Uhr aus der Esterházy-Sammlung

sie aus Eisen erzeugt wurde. Die übrigen Löcher zeigen die Stellen der Nadeln, Stäb­chen, obzwar im allgemeinen das Aus­flecken dieser die Meister mit grösserer Vorsicht auszuführen pflegten als in unse­rem Falle. Die Herstellung und Modellie­rung des Wachsmusters ist sehr schön, ver­mutet einen guten plastischen Sinn, und weist auf eine weitreichende bildhauerische Geübtheit hin. Die Gestaltung der Hände und Finger ist eigenartig, nicht mit Einformung des Musters, sondern mit Raspelung des in einem auf V-förmig eingeschnitzten Spalt gelöteten Stoffes ausgebildet. Nachdem die Finger der linken Hand verlorengegangen und die Lötstellen zer­rissen waren, hat man für einen Ersatz gemäss der anderen Hand gesorgt. Am Oberschenkel (unter dem Tuch) und hin­ten in der Nierengegend des Korpus durch­zieht sich ein Riss, dessen Löten ich nicht für nötig gehalten hatte, umsoweniger, weil durch diese Arbeit die Vergoldung ihre Farbe leicht hätte verlieren können. Der sowieso erfolgte Farbenwechsel bei der Ersetzung der linken Hand, den ich trotz der Lokalisierung der Lötflamme nicht abwenden konnte (ähnlicherweise bei dem Löten des die Uhrkugel befesti­genden Baluster-Untersatzes), war ich ge­zwungen die Metallfläche mit Galvanisie­rung erneut zu vergolden. Die früheren Vergoldungen und Ver­silberungen sind nicht auf elektrischem Weg, sondern durch die Verdunstung des Quecksilberinhaltes des auf die Oberfläche geschmierten Gold- und Silberamalgams bewerkstelligt worden. Wegen ihrer grös­seren Dicke waren sie dauerhafter als die heutige Galvanisierung, doch wegen der Einatmung des aus dem Amalgam ver­dünsteten Quecksilberdampfes wurde diese gefährliche und komplizierte Technologie ä J i •mÊÊÊm 4. DER DURCHLÖCHERTE CHRISTUSKOPF in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts langsam von der Praxis verdrängt. Die Regenerierung der bleich gewor­denen Vergoldungen und Versilberungen (nur auf den betroffenen Oberflächen) ver­richtete ich in Zyanbad, weiter habe ich sie nach dem Erweichen der gewünsahten Farbtonen gespült, getrocknet und mit Polierachat geglättet. Die Reinigung der an den Kreuzstamm gelöteten Gebeine und Schädel bedeutete keine Schwierigkeiten. Doch was die Ori­ginalverfertigung dieser Teile betrifft, müssen wir hinfügen, dass die Ausar­beitung der gegossenen Gesichtsfläche für 63

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