Imre Jakabffy (szerk.): Ars Decorativa 8. (Budapest, 1984)
BÁNSZKY, Éva: Eine Wiener Möbelgarnitur der Jahrhundertwende
ÉVA BÁNSZKY EINE WIENER MÖBELGARNITUR DER JAHRHUNDERTWENDE In der Möbelsammlung des Museums für Kunstgewerbe wird die Jahrhundertwende mit Material von guter Qualität repräsentiert. Ein bedeutender Teil dieser Gruppe der Sammlung besteht aus solchen Gegenständen, die die Fachliteratur in den Begriff kr eis des „konstruktiven Jugendstils" einreiht. Mehrere Exemplare darunter sind signiert und demgemäss in der Wiener Möbelfabrik F. O. Schmidt erzeugt worden. Diese sind ohne Ausnahme sog. „Avantgarde-Möbel" von hohem Niveau aus Eigentum von Miksa Schmidt stammend, von ihm zu seinem in Ungarn lebenden Sohn des Fabrikanten, und durch ihn in das Museum gekommen. Die Designer sind unbekannt, doch so viel ist gewiss, dass in keinem Falle sie nach Entwurf desselben Künstlers hergestellt sein durften, da ausser des gemeinen Zuges der puritánén Formgebung, ist ihre Mannigfaltigkeit charakteristisch, und aufgrund dies, müssen wir mindestens mit zwei-drei Konstrukteuren rechnen. Diese Möbelart wird in unserer Sammlung mit einer Gruppe aus Stücken von guter Qualität, doch schon in Serien erzeugten Möbeln (Thonet, Kohn, Járay) ergänzt, die in Formgebung oft die Probleme des Uberganges zwischen Historismus und Sezession angaben. Die meisten Exemplare sind unpubliziert, nur einige figurierten in der Ausstellung „Die Sezession in Ungarn" vom Jahre 1959, welche Ausstellung in der Forschung des internationalen Sezession (Jugend-, Art Nouveau) stils eine merkenswerte Rolle spielte. Das hervorragende Niveau und auch die ausgezeichnete Auswahl dieser Möbelgruppe begründeten, dass sie so in der internationalen Literatur wie auch in der Öffentlichkeit bekannt gemacht werden sollte. In der Sammlung befinden sich mehrere zusammengehörende Möbelensembles, so wie Einrichtungen von Speisezimmern, Schlafzimmern usw. Eine darunter, von sieben Möbelstücken bestehende Salongarnitur trägt die auffallenden Merkmale des späten Empire und Biedermeier. Es ist bekannt, dass in Wien, gegen die Jahrhundertwende, zahllose Publikationen erschienen, welche den Ursprung der modernen Sachkultur in die puritánén Kunststrebungen des Anfangs des 19. Jahrhunderts zurückführten. 1 Die jüngste Fachliteratur ist bezüglich des Biedermeierstils und auch des Wiener Kunstgewerbes der 121