Imre Jakabffy (szerk.): Ars Decorativa 6. (Budapest, 1979)
KATONA, Imre: Keramische Kunstwerke von Margit Kovács im Museum für Kunstgewerbe
vertikale Dehnen der Figuren zum Vorschein, sondern zeigt sich auch in der Determinierung ihrer leidenschaftlichen Darstellungen. Das Budapester Museum für Kunstgewerbe sammelt und archiviert seit seiner Entstehung die Denkmäler der zeitgenössischen Kunstgewerbe. Nicht nur die Werke von Margit Kovács, István Gádor und Géza Gorka sind in unseren keramischen Sammlungen repräsentiert, sondern auch diese der nachkommenden Generation, sowie: Árpád Csehovszky, Imre Schrammel, Gusztáv Simó und Levente Tury. Zwischen den zwei Weltkriegen wurde die Dotation des Museums vorübergehend gemindert, sogar eingestellt, deswegen stockten von Zeit zu Zeit die Einschaffungen der Kunstwerke dieser Art, und sind verhältnismässig rar in unserer Kollektion vertreten. Diesem Zustand müssen wir den Mangel zuschreiben, keine frühen Schaffungen von Margit Kovács besitzen zu können. Wir halten aber doch für lehrreich das Bild, das wir durch ihre wenigen Werken, die wir seit Ende des Krieges verschaffen konnten, über sie und ihre Kunst vorzeigen zu können. Auch Margit Kovács gehörte zu jenen Keramikern — genau so wie István Gádor und Géza Gorka — die schon nicht mehr zur ersten Generation der sog. Atelierkeramisten gehörten, durch ihre Meister aber waren sie unmittelbar mit diesen verknüpft. Die Wirkung, die Max Laeuger und Paul Mann auf Gorka ausübte, war derselben Bedeutung wie die von Hertha Bucher auf Margit Kovács. Wie bekannt, die Keramikkunst der Ateliers stand am Ende des 19. Jahrhunderts der Tendenz der industriellen Serienproduktion gegenüber, und so entwickelte sich daraus die Kunst der Ateliers mit der Strebung nach individuellen Schöpfungen, Auffrischung 1. VASE der Drehscheibetechnik und der primitiven Verfahren der Töpferei. Anfangs bewirkte diese Kunstart hauptsächlich Maler und Bildhauer, darum machte sich die Keramik die Gesetze der bildenden Kunst eigen, zusammenkoppelnd mit den Methoden des Töpfergewerbes. Doch schon bei der ersten Generation der Atelierkeramisten wird eine gewisse Differenzierung