Imre Jakabffy (szerk.): Ars Decorativa 6. (Budapest, 1979)

KATONA, Imre: Keramische Kunstwerke von Margit Kovács im Museum für Kunstgewerbe

2. GLASIERTER KRUG bemerkbar, die Ausbildung der methodi­schen Eigenheiten. Die eine Gruppe der deutschen Keramiker, genau der Kreis von Max Laeuger, wendet sich sehr bald von der Anwendung der Bleiglasur ab, und geht zur farbigen Deckglasurtechnik über. Doch in erster Linie strebt dieser Kreis nicht nach der Ausbildung anderer For­men, sondern nach den neuen Zierver­fahren der Glasur, d. h. nach Uberlaufen (Springen) und Craquelée. Hertha Herbert und die zeitgenössischen Vertreter der Wiener Werkstätte waren unverändert in­nerhalb des Rahmens des einfachen Tö­pferverfahrens geblieben. Es ist also zu verstehen, dass für Margit Kovács — die sich zu dieser Gruppe angeschlossen hatte — keine Schwierigkeiten die immer stär­ker werdende Orientation zur Volkskunst bereitete, und diese bei ihr auf grossen Widerhall fand um anmutende Lösungen zu erzielen. In den Jahren um 1950 erfolgte die zentralisierte Kulturpolitik, und innerhalb dieser die mechanistische Betonung des Prinzips: „sozialistischer Inhalt in nationa­ler Form". Diese Richtung bestärkte die Position der Künstlerin, obzwar sie dafür nichts Positives getan hatte, welcher Si­tuation wir zuschreiben können, dass Mar­git Kovács's Schaffen sich auch nach der Befreiung wesentlich nicht geändert hatte; sie setzte ihre Tätigkeit dort fort, v^o sie diese wegen des Krieges zu unterbrechen gezwungen war. Doch war die folklori­stische Orientation der 50er Jahre, trotz aller Ähnlichkeiten mit den volkskünstle­rischen Strebungen der Epoche zwischen den beiden Weltkriegen, unterschiedlich: soweit diese sich eher in Äusserlichkeiten zeigte und sich in erster Linie auf „Kostü­me" beschränkte, wies dagegen die volks­kunstartige Richtung der 50er Jahre auf die bisherige Resultate der Volkskunst hin, und auch noch in der Methode der Kera­mikherstellung machte sie ihre typischen volkstümlichen Forderungen zu eigen. Die damaligen Gegenstände der Künstlerin — in unserem Museum bewahrt — zeigen die diesbezüglichen Lösungen: meistens sind diese tierförmigen Gefässe in Drehschei­betechnik verfertigt, doch nicht mit durch­sichtiger, sondern mit Deckglasur, deren ausgelesene Farben (in Grün, Purpurrot,

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