Imre Jakabffy (szerk.): Ars Decorativa 5. (Budapest, 1977)
WEINER, Piroska: Deutsche Exlibris
PIROSKA WEINER DEUTSCHE EXLIBRIS Beachtlicher Teil der Exlibris-Sammlung des Museums für Kunstgewerbe besteht aus Werke deutscher Meister. Zwei grosse Privatkollektionen bildeia unsere Stammsammlung, undzwar vom Anfang des Jahrhunderts die Rozsnyay-, dann vom Jahre 1936 die Kühnemann-Sammlung. Unsere obige Festsetzung betrifft sich auf beide Kollektionen, nämlich bewahren sie grösstenteils deutsche Exlibris. Das bezieht sich auch auf die Exlibris-Sammlung des Akademiker-Professors Rezső Soó, der ein hervorragender Sammler und Fachmann der Kleingraphik und des Exlibris war, der ihre wertige Sammlung im Jahre 1969 unserem Museum geschenkt hatte. Prof. Soó legte grosses Gewicht auf des systematische Sammeln in internationalen Masse, und es wäre für uns schwer so eine Nation zu erwähnen, deren bester Exlibris-Ertrag er nicht in seine grosszügige Kollektion eingereiht hätte, worin das deutsche Material als numerische Überzahl dominiert. Die Proportion der deutschen Werke wurde auch dadurch erhöht, wenn wir auch die anderen deutschsprachigen Länder, wie Österreich, oder Schweiz in Betracht zögen, und wenn wir die Einwirkung der deutschen Graphik, welche auf die Kunst mehrerer Nationen ausgeübt hatte, berücksichtigen, deren Grund wahrscheinlich darin liegt, dass das Exlibris in der deutschen Kunst ein besonders beliebtes Gebiet ist. Darauf verweist sein frühes Erscheinen, seine Verbreitung, seine Volkstümlichkeit durch Jahrhunderten, in der Lösung zahlreicher Verfahren der Graphik und der Vervielfältigung. Die Volkstümlichkeit des Exlibris wurde auch von der Liebe zum Buche, d.h. zur Bibliophilie unterstütz, die eine besondere Lage auf den deutschsprachigen Gebieten genossen hatte, wo die ausserordentliche Ehrung des Buches auch schon vor der Epoche der Buchdruckerei zur Geltung kam, dann sich immer mehr und mehr erweiterte und steigerte. Die mit Hand eingeschriebenen und gezeichneten Buchzeichen erschienen schon frühzeitig. Das Exlibris wurde mit verschiedenen Namen versehen : ausser der Benennung „Exlibris", kamen auch die Namen „Wappen", „Buchalmer", „Kupfer" vor. Dagegen heisst heute das Exlibris auch „BesitzZeichen", „Bucheignerzeichen", K. Waehner empfiehlt die Benennungen „Eigenblatt", „Büchermarke", „Bücherzeichen", Bibliothekzeichen". Es tauchte auch die Möglichkeit den Umschreibung auf: „Vignette für Bücher damit zu bezeichnen". 157