Imre Jakabffy (szerk.): Ars Decorativa 3. (Budapest, 1975)

WEINER, Piroska: Österreichische Exlibris

PIROSKA WEIN ER ÖSTERREICHISCHE EXLIBRIS Mit der grosszügigen (labe des Prof. Soó hat sich die Exlibris-Sammlung des Muse­ums für Kunstgewerbe über 60 000 Exem­plare erhöht. Wir möchten diesmal mit der Bekanntmachung der österreichischen Ex­libriskunst weiterfahren, da wir uns in unserem vorigem Jahrbuch mit der unga­rischen Sammlung beschäftigt hatten. Wie in anderen Ländern so auch in Öster­reich gibt es heraldische Äusserungen im Vorgang der Exlibriskunst. Herrschaftliche Bibliotheken und besonders Archive und Bibliotheken einzelner Klöster bewahren fabelhafte bemalte Eigentumswappen und »Supralibros. Im 15. Jahrhundert erscheinen die ersten Holzschnitt-Exlibris, darauf fol­gen die prachtvollen Renaissance-Bücher­zeichen. Leider verfügen wir nicht über diese frühen Schätze der Exlibriskunst in unserem Museum, aber die österreichischen Exlibris aus dem 17. und 18. Jahrhundert werden durch mehrere schöne Exemplare vertreten. In Österreich wurde auch die häufigste Er­scheinungsform des Exlibris der Eigen­tumswappen oft in Kupferstichtechnik aus­geführt. Das Exlibris des Freiherrn von Windhaag ist das älteste in unserer Samm­lung. Hervorragend ist auch das Blatt der Familie Baron Oedt, dessen Meister J. A. Thelot, der, trotz seiner französischen Ab­stammung, mit den von Österreich aus bestellten Werken die österreichische Ex­libriskunst bereicherte. Unter den ausgezeichneten Wiener Kup­ferstechern sind die Mitglieder der durch mehrere Generationen wirkende Schmutzer­Dvnastie hervorragend. Adam Schmutzer d. Ä. (1680-1739) stach das Exlibris des berühmten Buchsammlers Johann Friedrich Günter von Sternegg. Das sichere und klare Handzeichnen und das Reichtum in Tönen und Feinheit sprechen dafür, dass der Meister in den gegebenen Rahmen der Kunstart die Möglichkeiten der künstleri­schen Ausdrucksform suchte. Franz Seba­stian Schaurs Stich zeigt schon die Merkmale des Rokokostils. Die eine der berühmten Epoche in der Kunst Österreichs ist der von 1780 bis zu den 30-er Jahren des 19. Jahrhunderts blühende Klassizismus. Aus diesem Zeital­ter bewahrt unser Museum schöne Stiche, wie z. B. die Kupferplatte in Punktier­Manier gelöst um 1800, die im Besitz Richard von Höfkens, des Präsidenten der österrei­chischen Exlibris Gesellschaft war. Unser Blatt ist ein neuer Abdruck von der origi­nellen Platte, der auch in seinem Eigentum war, und er publizierte ihn mit dem Vor-

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