Imre Jakabffy (szerk.): Ars Decorativa 3. (Budapest, 1975)

HÉJJ-DÉTÁRI, Angéla: Herrengrunder Gefässe: „Ein Wunder der Natur"

9. TERRINE UM 1800 10. SCHALE MIT RUHENDEM BERGMANN, 17. JH. ,,Ne dubites me litam, Si me tibi discero Marte, Nam faciem Veneris', Contulit arte Thetis" „10 3 5" Die einzelnen Ziffern der Jahreszahlen sind grösser als die Buchstaben, in wirrem Durch­einander unter den Text graviert, und doch — weil der Becher sicher aus dem 17. Jahr­hundert stammt — ist es vorstellbar, dass bei dem Verkauf von einer anderen ge­übteren Hand (eines Händlers oder Eigen­tümers) das Datum eingraviert wurde. Die ebenfalls durch Rauhpunzen granulierte Schokoladenschale mit Schlangenhenkel (Inv. Nr. 60.860) können wir bereits in den klassi­zistischen Stil einreihen. Ihr Alter bestetigt die Inschrift am Mundrand (Abb. 6.): „EISEN WAR ICH KUPFER BIN ICH HERRNGRUND ANNO 1778". So gehören unsere jüngsten Exemplare zum klassizierenden und Empire-Stil. Da auf deren Alter weder Inschrift noch Jahreszahl hinweist, laut ihrer Form und Stilmerkmal stammen sie zweifellos aus der 1800er Jahr­hundertwende. So z. B. zwei granulierte kleine Schnapsbecher mit Henkeln (Inv. Nr. 61.206. 1, 2) ; ein granulierter Becher an der Seite mit graviertem L-Monogramm (Inv. Nr. 53.1189); zwei ovale, bauchige Konfekt­schalen mit Schlangenhenkeln (Inv. Nr. 60.859, 69.316) 5 (Abb. 7.); zwei zierliche dreifüssige Gefässe, sog. Kasserollen mit Stiel (Inv. Nr. 68.252, 69.321) 6 (Abb. 8.); eine grössere granulierte Suppenschüssel d. h. Terrine mit feuervergoldetem Inneren, der Deckel mit plastischem Obst geschmückt (Inv. Nr. 72.164; Abb. 9.); zuletzt ein zylindrischer kleiner Ofen, der als Kinder­spielzeug diente (Inv. Nr. 69.319). In den mittleren Jahrzehnten des 19. Jahr­hunderts, im Zeitalter des Neobarocks, später des stilerneuernden Historismus ver­fertigte man keine Eisen-Kupfergefässe

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