Imre Jakabffy (szerk.): Ars Decorativa 2. (Budapest, 1974)

KATONA, Imre: Habaner Gläser

4. VERZIERUNG DES BLAUEN GLASKRUGES MIT JAHRESZAHL 1615 blieb uns die Ordnung für die Glaser durch den Ehrenpreiss-Kodex erhalten. Es ist ein unermässlicher Verlust, dass bei den Käm­pfen um Gran während des zweiten Welt­krieges, in der Bibliothek eben einer der wertvollsten Bände der habaner Kodex diesen zum Opfer gefallen ist. Glücklicher­weise hat der Österreicher Beck, am Ende des vergangenen Jahrhunderts auch aus diesem Band der habaner Kodex ausführ­liche Auszüge verfasst und mit den Auszü­gen der anderen Bände veröffentlicht. So haben wir von den wichtigsten Einzelhei­ten dieses Bandes auch genaue Auszüge. 19 Trotzdem haben wir nicht viel über die anabaptistischen Glaser, Glaswarenerzeu­ger und nicht zuletzt, kaum etwas in den Inventaren der Erbschaften von dem ana­baptistischen Kunstglas zu lesen bekommen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Gewerbetreibenden, die sich mit der Her­stellung von Kunstglas, dessen Schleifen und Polieren befassten, nicht unter dem Begriff ..Glaser" vereinigen lassen, da sich ihre Arbeit hauptsächlich auf die kunst­volle Ausarbeitung des Glases beschränkte. Die Verzierung der Gläser haben nicht die Glaser vollbracht, sondern dies wurde von keramischen Meistern verrichtet, die über die, zum Glasieren benötigten Öfen ver­fügten. Daher reiht sich die Kunstglaser­zeugung eigentlich nicht dem gewöhnlichen Glasgewerbe, sondern dem keramischen Kunstgewerbe an. Demzufolge können die habaner Glaswaren nur formell den, bis dahin erreichten Erfolgen der Glaskunst angegliedert werden, da die Art der Ver­zierung in ersten Linie dieser der habaner Keramik gleicht, da sie ja von keramischen Meistern geschaffen wurde. Wenn man je­doch nach den bisher bekannten Glasge­fässen verallgemeinen will, so könnte man 69

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