Imre Jakabffy (szerk.): Ars Decorativa 2. (Budapest, 1974)

S. CSEREY, Éva: Erörterung über einige Ofenkacheln des späten Mittelalters

Im Jahre 1894 wurden nicht nur von dem Museum für Kunstgewerbe, sondern auch vom Ungarischen Nationalmuseum 6 Ofenkacheln aus Neusohl erworben. Da diese, mit Ausnahme von 2 Stücken, den­selben Stil aufweisen, wie die Kacheln aus dem Bothár-Hause, wurden aus dieser Analogie mehrere Fehlschüsse gezogen. Der Irrtum wurde durch einen Rechen­schaftsbericht József Hampels angeregt, in dem er angab, dass es gelungen sei aus dem Kachelfund in Neusohl, 6 Stück für das Nationalmuseum zu erwerben. Die Ofenkacheln kamen bei der Kanalisierung der Stadt zum Vorschein und stammen aus einer Töpferwerkstatt des 15. Jahrhun­derts. Die, für das Nationalmuseum gekauften Kacheln sind die folgenden: St. Petrus, St. Paulus, die Hl. Barbara, ein Engel, der den Wappen Ungarns hält und St. Johannes in einem gotischen Rahmen. In ähnlichem Rahmen gibt es einen Hofnarren mit Dudelsack und einem Hund zwischen den Füssen. Alle Kacheln sind ohne Glasur und nur einmal gebrannt.' Diese Jahresmeldung enthält natürlich keine Erwähnung darüber, von wem die Kacheln erworben wurden und von welchem Grundstück sie stammen. Es ist auch freilich nicht angegeben, was mit dem restlichen Fund geschehen ist. Wenn die übrigen Ofenkacheln in das Museum für Kunstgewerbe gekommen wären, so hätte Hampel im Mai davon schon Kennt­nis haben müssen, da Bothár die Kacheln schon am 25. März verkauft hat. Die übriggebliebenen Kacheln wurden von Bothár dem Museum von Neusohl ge­schenkt, so ist es also sicher, dass die Kacheln des Nationalmuseums nicht aus dem Funde des Bothár-Hauses stammen. Nach den Inventarbüchern des Natio­nalmuseums kamen die dort aufbewahrten Kacheln bei den Kanalisationsarbeiten in Neusohl zum Vorschein, doch wurden sie ­3. NEGATIV MIT SCHUPPENMUSTER (BOTHÁR-HAUS) 4. POSITIV MIT SCHUPPENMUSTER (BOTHÁR-HAUS)

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