Imre Jakabffy (szerk.): Ars Decorativa 2. (Budapest, 1974)

S. CSEREY, Éva: Erörterung über einige Ofenkacheln des späten Mittelalters

Der sogenannte „mit Schuppen be­deckte" Model, wird auch im Brief von Thomka beschrieben. Auf dem, aus ge­branntem Ton verfertigten Gesims sieht man konkave Schuppen. Diese negative Form weist jedenfalls auf eine Töpfer­werkstatt hin, umso mehr, dass man neben dem Model, auch das positive Gegenstück vorfand. Beide befinden sich in unserem Museum. Der, mit Schuppen verzierte Gesimsbruchteil gleicht in seinem Muster dem, im Ébner-Haus gefundenen Gesims. Diese letztere spätgotische Gesimskachel ist zwar in ihrem Relief mit Akanthus­blättern geschmückt, doch der obere Teil weist dasselbe Schuppenornament auf. Aus dieser Analogie könnte man die Schlussfolgerung ziehen, dass die Gesims­kachel des Ébner-Hauses, in der, in der Nähe des Bothár-Hauses gelegenen Töpfer­werkstatt gebrannt wurde. Die Kachel wurde aus zwei verschiedenen doch zusammengesetzten Negativen, aus einem Schuppenmodel und aus einem Akanthus­model verfertigt. Im Inventarbuch gibt es eine Auf­zeichnung, die darauf hinweist, dass noch zwei Frauenkopffragmente (wahrschein­lich das der Hl. Katharina und ein En­gelskopf mit dem linken Flügel gefunden wurde.'' Die, mit den Kacheln gesandte Grubenlampe, wurde dem Museum von Kolozsvár (Klausenburg) übergeben. Der aus dem Bothár-Haus stammende Fund besteht nach alldem aus 25 Ofen­kacheln (die 9 Kacheln des Museums für Kunstgewerbe inbegriffen), aus 7 Frag­menten und einem Model dieser Kachel, die den St. Johannes schildert. Der letztere wurde von Gyula Thomka erworben, der ihn von Bothár als Geschenk erhielt. Da aus dem Funde nur 9 intakte Kacheln nach Budapest kamen, blieben aus den 25 Stück noch 16 übrig, dessen Schicksal zu verfolgen wäre. i" i 1. MENSCHENPAAR. FRAGMENT (BOTHÁR-HAUS) Divald' 1 erwähnt 6 Kacheln, als das Geschenk Bothárs. Vermutlich sind das die Stücke, die Bothár für sich behielt und die er — wie er es in seinem Brief mitteilt — verkaufen wollte."' Doch im Jahre 1909 wurde das Museum in Neusohl errichtet, wohin viele Bürger ihre alten Schätze abgaben. Bothár wurde auch von diesem Eifer ergriffen, als er ausser seiner Mineraliensammlung auch seine Ofenkacheln abgab. Nachdem bleiben nur 10 Kacheln, deren Los wir nicht verfolgen können. Doch Divald gibt uns auch darü­ber Bescheid, indem er behauptet, dass neben den, in die Museen gelangten, unversehrten Ofenkacheln, mehrere auch in Privatbesitz, das heisst in die Sammlung des Barons Antal Radvánszky, in die Sammlung des Zoltán Badiny in Radvány und etliche Stücke ins Ausland geraten sind. 1 ' 35

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