Imre Jakabffy (szerk.): Ars Decorativa 2. (Budapest, 1974)

PEKÁR, Zsuzsa: Gedanken über die Probleme der wappenhaltenden Engel

Reliefen der Kachelblätter zum Ausdruck zu bringen. So erscheinen die Siegelbilder auf den Ofenkacheln der königlichen und herrschaftlichen Paläste. Die älteste Figur des gotischen wappentragenden Engels in Ungarn befindet sich auf einem Kachelfragment (Abb. 1. siehe S. 39.) in der Sammlung des Museums für Kunstgewerbe in Buda­pest (Inv.—Nr.: 52.3749).* Es stammt aus Besztercebánya (Neusohl, Banská Bystrica) und wurde bei der im Jahre 1907 begonnenen Renovierung des Ebner­Hauses gefunden. Das Fragment ist der Überrest einer rechteckigen, vermutlich graugrünglasierten, doch sehr abgenützten Gesimskachel. Das Kachelblatt ist quer gespalten, doch die Gestalt des Engels ist von seinem linken Arm abgesehen, intakt oder leicht zu rekonstruieren. Die Figur sowie die Gebärde des En­gels ist einzigartig. Man findet eine Ana­logie nur in den Stempeln des 12. und 13. Jahrhunderts. Ungewohnt wirken die Linien seiner Augen und seiner platten Nase, fremdartig erscheint auch die Haltung der steifen Flügel. Mit weit abstehendem Ellbogen hält der Engel mit seiner stark geprägten rechten Hand ein 1. ENGEL AUS BESZTERCEBÁNYA, OFENKACHEL II. SPÄTMITTELALTERLICHE SIEGELBILDER MIT WAPPENHALTENDEN ENGEL 1. Stadt Besztercebánya, 14. Jh. 2. König Matthias Corvinus, 1475 3. Stadt Kassa, 1423 4. Stadt Bártfa, 1453 5. König Wladislaus IL, 1496 6. Stadt Késmárk, 1463 7. Stadt Rozsnyó 8. Stadt Lőcse 9. Stadt Várasd, 1464 von rechts nach links geneigtes Schild, das allen Anschein nach, mit vier Balken ver­sehen war. Dieses Wappenschild wurde von den ungarischen Königen von 1196 bis 1235 benützt, um später als Staats­wappen-Element eine führende Rolle zu spielen. 21

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