Paulovics István: A szombathelyi Szent Márton-egyháznak savariai Szent Márton születéshelyének rómaikori eredete - Acta Savariensia 4. (Szombathely, 1944)

Römischer Ursprung der St. Martinus-Kirche (des Geburtsorts des hl Martinus) in Szombathely. (Auszug.) Nach Sulpicius Severus wurde der Hl. Martinus, Bischof von Tours, zu Savaria in Pannonia geboren. In seine Heimat (patria) kehrte er um die Mitte des IV. Jahrhunderts auf kürzeren Aufenthalt zurück. In der an grossartigen antiken Denkmälern reichen Stadt Szombathely (Savaria) immer lebende Überlieferung wird von der topographischen, archäologischen und historischen Forschung ent­schieden bekräftigt. Ein Stadtteil, der ausserhalb der mittelalterlichen Mauern lag, bildete bis 1885 eine selbstständige Gemeinde, Szent Márton genannt. Zwar befand sich in der inneren Stadt, im Herzen der einstigen römischen Colonia, wahrscheinlich an der Stelle des berühmten Jupiter­tempels eine andere uralte Kirche und es lag auch die heutige Francis­­kanerkirche mittelalterlichen Ursprungs dem Stadtzentrum näher, bis 1638 war doch die ausserhalb der Mauern liegende St. Martinus-Kirche die Pfarrkirche von Szombathely und auch die einzige Schule der Stadt stand daneben. Die Gründe dafür weisen wohl ins ferne Altertum und dürften aus dem Vorrange des Szent Márton Stadtviertels, aus dem dortigen Wirken des daselbst geborenen Martinus und aus dessen späterem Kulte zu erklären sein. Topographisch wichtig ist, dass die römische Strasse, welche das einstige mauerumringte Quadrat der römischen Colonia in der Richtung O—W durchschnitt, gerade zum Stadtteil Szent Márton, bezw. zur Kirche führte (Abbildung 1.). Bei der Kirche (wo sich auch heute noch der Friedhof befindet) lag auch die altchristliche Begräbnisstätte des IV, Jahrhunderts n. Chr. Sämtliche lokalisierbaren altchristlichen Grabinschriften von Sabaria und andere altchristliche Funde stammen von da. (Abb. 10—18, 20.) Einen archäologisch schwerwiegenden Beweis lieferte die Grabung bei der sogenannten St. Martinus-kapelle der Kirche (diese ist gemäss der Tradition die Geburtsstätte des Heiligen), diese erwies nämlich den römischen Ursprung der Fundamente. Auch das Presbyterium der Kirche ist römischen Ursprungs (Abb. 2, 7). Überraschend ist, dass in der östlichen Wand desselben anstatt der Apsis die Concha der altchristlichen Kirche zu finden ist, wo einst vielleicht die Cathedra des Bischofs gestanden hat. Das gab Veranlassung zur Weiterführung der Forschung und da fanden wir unter dem Presbyterium in der Krypta zwei starke Mauern aus der Römerzeit, die wohl als Überreste der unter oder vor dem Altare befindlichen Confessio zu betrachten 53

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