Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 25. – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1995)

Rei Cretariae Romanae Fautorum Acta XXXIV - Pirling, R.: Die glasierte Keramik des 4. Jahrhunderts aus Kreefeld-Gellep – Ein Überblick. p. 11–14. t. III–VIII.

Alba Regia, XXV, 1994 R. PlRLING DIE GLASIERTE KERAMIK DES 4. JAHRHUNDERTS AUS KREFELD-GELLEP - EIN ÜBERBLICK Die römisch-fränkischen Gräberfelder von Krefeld­Gellep, dem antiken Gelduba, am Rhein, nördlich von Köln gelegen, werden seit 1934 systematisch erforscht. Sie wurden vom 1. bis 7. Jahrhundert kontinuierlich belegt. Bis heute umfassen sie 5930 Gräber, also nahezu 6000 Bestattungen. Die Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen (PlRLING 1966; 1974; 1979; 1989), neigen sich aber ihrem Ende zu. Gleich bei der ersten Ausgrabung, 1934, kamen mehrere glasierte Tongefäße zum Vorschein und dasselbe war bei der vorläufig letzten Grabung, 1992, der Fall. Durchweg handelt es sich um Gräber des 4. Jahrhunderts. Als mein Vorgänger, Albert Steeger, die ersten Gefäße mit glänzender olivgrüner, gelber oder brauner Glasur entdeckt und seinen Kollegen gezeigt hatte, wurde er ausgelacht, man glaubte, es handele sich um Stücke aus dem hohen Mittelalter. Diese Vermutung lag umso näher, als sich die Gefäße auch nach ihren Formen und ihrem Dekor gänzlich von den bisher im Rheinland aus spätrömischen Zusammenhängen bekannten unterschieden und Anklänge an spätmittelalterliche Krüge des 14. und 15. Jahrhunderts nicht von der Hand zu weisen sind (Taf. III/l.) Inzwischen besitzen wir aus Gellep 101 glasierte Gefäße aus 83 spätantiken Gräbern. 23 von diesen enthielten Münzen. Die älteste wurde 296 geprägt, je eine in den Jahren 303 und 305, dreimal war 306 das Prägejahr. Ein Grab, Nr. 1233 (PlRLING 1966, 2. Teil, 145-146, Taf. 107,1-7), das durch eine Münze in die Zeit nach 326 datiert wird, enthielt vier glasierte Gefäße. Drei fanden sich in Grab 120 (PlRLING 1966, 2. Teil, 27, Taf. 16,8-12), das nicht vor 348 angelegt worden sein kann. Um diese Zeit muß die Ware also leicht verfügbar gewesen sein. Danach und vor allem auch nach Aussage der jeweils mitgefundenen Grabbeigaben ist mit einer Herstellung im mittleren Drittel des 4. Jahrhunderts, genauer zwischen ungefähr 325 und 350 zu rechnen. Nach dem, was wir bis heute wissen, muß die Herstellung in Gellep selbst erfolgt sein. Zwar konnte ein Töpferofen mit entsprechenden Scherben noch nicht entdeckt werden. Aber mehrere Gefäße entstammen deutlich einem Fehlbrand, sie dürften kaum verhandelt worden sein. Vor allem aber sind buntglasierte Gefäße oder Fragmente von solchen aus dem 4. Jahrhundert, die den in Gellep gefundenen entsprechen, mit einer einzigen Ausnahme, bisher von keinem anderen Fundort in Deutschland bekannt geworden. Unter den Tausenden von Gefäßen und Hunderttausenden von Scherben, die in den römischen Städten, Siedlungen und Militärlagern, etwa in Nijmegen, Xanten, Köln, Bonn oder Mainz zum Vorschein gekommen sind, befindet sich kein Gefäß mit bunter Metallglasur aus Fundzusammenhängen des 4. Jahrhunderts, das sich den in Gellep gefundenen an die Seite stellen ließe. Die erwähnte Ausnahme ist ein Einhenkelkrug mit aufgesetzten Tonschuppen und braun­grüner Glasur, der 1976 in dem von Gellep nur rund 18 km entfernten Neuss, dem antiken Novaesium, in einem Grab der Mitte oder zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts entdeckt wurde. Er erspricht genau dem Typ Gellep 8a (Harke 1980, 538 Abb. 24, 10). Bei den Gelleper Gefäßen reicht die Farbskala von dunklem Braun, manchmal nahezu Schwarz, bis zu einem hellen Schwefelgelb, olivgrüne und rotbraune Töne überwiegen. Der Scherben ist bei allen Gefäßen rötlich­braun, ungefähr ziegelfarben, mit feiner Magerung versehen. Die Glasur ist teils nur schwach, teils kräftig aufgetragen. Im letzteren Fall zeigen die Gefäße oft einen fast metallischen Glanz. Im allgemeinen ist die Glasur umso dichter und besser erhalten, je dunkler die Farbe ist. Während bei den gelb und gelbgrün glasierten Gefäßen die Glasur häufig schon stellenweise abgeblättert ist, so daß der ziegelrote Ton zum Vorschein kommt, ist bei den olivgrünen, braunen und schwarz-braunen Gefäßen die Glasur meist ausgezeichnet erhalten. Fast ausschließlich handelt es sich bei den glasierten Gefäßen aus Gellep um Hochformen: um Ein- und 11

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