Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 21. 1981 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1984)

Tanulmányok – Abhandlungen - Kiss Attila: Archäologische Angaben zur Geschichte der Sättel des Frühmittelalters. p. 189–207.

Alba Regia, XXI, 1984 A. Kiss ARCHÄOLOGISCHE ANGABEN ZUR GESCHICHTE DER SÄTTEL DES FRÜMMITTELALTERS I. EINLEITUNG Die Entwicklung der archäologischen Forschung (zahl­reichere moderne Ausgrabungen, genauere Beobachtun­gen) und auswertbare Fundumstände gestatten uns im Besitze vieler der Angaben über die in immer größerer Anzahl zum Vorschein kommenden Gebrauchsgegen­stände aus leicht vergänglichem Material genauere Rekon­struktionen zu machen. Zwei, in den letzten fünf Jahren publizierte Ausgrabungs­beobachtungen (Dmitriev 1979 und Janssen 1980) ermög­lichen, an Hand der veröffentlichten Beobachtungen bei Ausgrabungen, über eine geographisch begrenzte Gruppe der frühmitelalterichen Sättel des 5—10. Jh. ein zusam­raenfaßendes Bild zu gewinnen. Zweck der vorliegenden Studie ist Forschungstand der frühmittelalterlichen Sättel zusammenzusfassen, also eigentlich das Festhalten des status quo der diesbezüglichen Forschung. Die Studie zielt nicht auf Vollständigkeit und begrenzt ihre Untersuchungen auf die archäologischen Daten; sie befaßt sich in diesem Kreise z. B. auch nicht mit den Sätteln der Chasaren, welche С s. Bálint unlängst bearbeitet hat (Bálint 1979), oder mit den relativ späten und deshalb den Themenkreis dieser Studie übersteigenden westslavischen Sätteln (z. B. Lutomiersk, Grab 10: NADOL­SKI—ABRAMOVICZ —POKLEWSKI 1959, Taf. XLII —XLIV; Gutzkow: Kostrewski 1960; HERMANN 1970, 242, Abb. 106). Geritten wurde auch ohne Sattel und Bügel, wie dies vergeschichtliche Darstellungen und solche aus der Römer­zeit bezeugen. Der Sattel trugjedoch viel zur Sicherheit des Reiters bei und bedeutete einen wichtigen kriegerischen Vorteil beim Bogenschießen vom Rücken des Pferdes (vgl. die hunnischen Bogenschützen). Die frühestens bei den Awa­ren auftauchenden Bügel trugen nicht nur zu einem noch sichereren Treffen der Pfeile bei, sondern ermöglichten auch das Schießen der Pfeile nach hinten, d. i. der Reiter konnte sich im Sattel unwenden (KŐHALMI 1972). Der 18! Sattel und später der Bügel wurden also nicht nur als technische Verbesserungen betrachtet, sondern sicherten auch eine kriegerische Überlegenheit im Kampfe des­halb — wie die Geschichte zeigt — verbreiteten sich diese Neuerungen selbstvertehend rascher als die der anderen Kulturerregungsschaften. Die Sättel wurden in Europa von den Hunnen ein­geführt, sie hatten sich jedoch außer Europa entwickelt, deshalb kann ihre europäische Geschichte kaum ohne de Kenntnis ihrer Vorgeschichte in Asien geprüft werden. Eine kurze Skizze über die Entwicklung der Sättel pub­lizierte A.K. Ambroz an Hand der frühmittelalterlichen Darstellungen und der erhaltenen Holzstättel in seiner Abb. 1: Rekonstruktion eines hunnenzeitlichen Sattels nach den Funden von Melitopol und Dyurso (Dmitrijev 1979)

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