A Móra Ferenc Múzeum Évkönyve: Studia Archaeologica 3. (Szeged, 1997)

SOMOGYI Péter: Három kora avar kori sír a Gyoma 264. sz. lelőhelyéről

Mittelhandknochen, Fesselbeine und der Huf) lagen waag­recht in anatomischer Ordnung und zwar quer über dem Becken des Frauenskelettes (T.: 0,83 m). Der Pferdeschä­del befand sich im mittleren Drittel des Grabes in einer Tiefe zwischen 0,4 und 0,8 m über der rechten Becken­schaufel und dem rechten Oberschenkelknochen des Frau­enskelettes. Der Schädel lag auf der linken Seite mit dem Maul gegen die nordöstliche Längsseite des Grabschachtes. Geflügelknochen lagen in der nordöstlichen Ecke des Grabes. Holzresten fanden sich unter dem linken Schulter­blatt und dem rechten Oberschenkelknochen. Beigaben: 1. Drei Nadeln aus Geflügelknochen (Abb. 5. 11-13), an der linken Seite des Schädels. Eine mit Öse, die zwei längeren mit Spuren vom Grünspan (L.: 8 cm, 6,3 cm und 4 cm). 2. Blechriemenzunge (Abb. 5. 10), ebendort. Aus zwei Platten, die mit einem Seitenband miteinander verbunden sind. Das obere Ende gerade, das untere halbkreisförmig und etwas breiter; am oberen Rand kleines Nietloch. Aufgrund der gelben Farbe des Bleches womöglich aus Kupfer. L.: 8,2 cm, B.: 1,8-2 cm, D.: 0,4 cm. 3. Bronzener Ohring (Abb. 5. 2). an der linken Schulter. Einfacher Drahtring mit überlappenden Enden. Dm.: 1,5­1,7 cm. 4. Fragmente eines Blechbeschlages und ein Niet­nagel (Abb. 5. 3-4), außen neben der linken Schulter. Gepreßtes Bronzeblech. Vom gepreßten Muster sind bloß einige gerippten Leisten und eine V-förmige Kerbe zu erkennen. 5. Fragmentiertes Bronze- oder Kupferblech (Abb. 5. 8), außen neben dem linken Oberarmknochen. Oberfläche gewellt, Rand ausgefranst, eingerissen, rötlich (3x4 cm). 6. Eisenschnalle (Abb. 6. 2), ebendort. Leicht trapezförmig mit eingezogenen Längsseiten; an den Ecken abgerundet. Der Originaldorn ist durch einen solchen aus Bronze- oder Kupferblech (Abb. 6. 4) ersetzt. L.: 4 cm, B.: 2,7 cm. 7. Eisenmesser (Abb. 5. 14), entlang der Innenseite des linken Oberarmknochens, mit dem Griff in Richtung der Schulter. Einschneidig. L.: 15,5 cm, B. am Griffansatz: 2,5 cm. 8. Fragmentiertes Bronze- oder Kupferblech (Abb. 5. 9), an der linken Seite der Wirbelsäule. Oberfläche gebogen, Rand ausgefranst, eingerissen, rötlich (1,7x2,5 cm). 9. Mindestens drei Befestigungsklammern von nicht erhaltenen Blechbeschlägen (Abb. 5. 6), am oberen und unteren Rand der linken Beckenschaufel. C-förmig aus Bronzedraht. L.: 1,4-2 cm. 10. Mindestens zwei fragmen­tierte Befestigungsklammern von nicht erhaltenen Blechbe­schlägen (Abb. 5. 5), an der rechten Seite der Wirbelsäule auf der Grabsohle. C-förmig aus Bronzedraht. L.: 0,5-0,8 cm. 11. Fragmentierte Bronzeplatte, wahrscheinlich der obere Teil einer Blechriemenzunge (Abb. 5. 5), ebendort. Am Rand mittig gelocht (l,2x 1,7 cm). 12. Bronzebeschlag (Abb. 5. 7), außen neben dem rechten Unterarm. Zwei rechteckige an den Ecken abgerundete Bronzebleche im Abstand von 0,3 cm, die durch vier Nieten an den Ecken miteinander verbunden sind. L.: 2,6 cm, B.: 1,8 cm, D.: 0,5 cm. 13. Ovale Eisenschnalle mit Dorn (Abb. 6. 3), innen neben dem rechten Oberschenkelknochen (2,2x3,5 cm). 14. Augenperle (Abb. 5. 1), in einer Tiefe von 0,8-0,83 m, oberhalb des unteren Endes der rechten Brustkorbhälfte. Schwärzlich-lila Glas, gelbe Augenringe und weiße Auf­lagen (Augen und Flechtband). Dm.: 1,3 cm, H.: 0,7 cm. 15. Abschnitt eines Röhrenknochens eines größeren Säuge­tiers (Abb. 6. 5), in einer Tiefe von 0,8-0,83 m, oberhalb der Eisenschnalle Nr. 6 bzw. in der Nähe der Fesselbeine des rechten Vorderbeins. Oberfläche glatt mit drei kleinen Schnittspuren. Dm.: 2,2-3 cm, L.: 3,2 cm. 16-17. Eisernes Steigbügelpaar (Abb. 6. 8-9), in gleicher Tiefe wie der Pferdeschädel, 0,2 bzw. 0,4 m östlich von diesem entfernt, über dem rechten Oberarm des Frauenskelettes. Mit Schiingenöse und rundem, breitem Tritt. Bügel viereckigen Querschnitts, Tritt unten mit einer Längsrippe verstärkt. H.: 12, bzw. 16,2 cm, max. B.: 11, bzw. 13,6 cm. 18. Rechteckige Eisenschnalle mit Dorn (Abb. 6. 6), an dem größeren Steigbügel angerostet. Ecken abgerundet. L.: 4 cm, B.: 3,5 cm. 19. Trapezförmige Eisenschnalle mit Dorn (Abb. 6. 1), in einer Tiefe von 0,27 m, über dem oberen Ende des linken Oberarmes des Frauenskelettes. Ecken abgerundet. L.: 3,7 cm, B.: 2,5-3 cm. 20. Fragmentierte Eisentrense (Abb. 6. 7), in der östlichen Grabhälfte in einer Tiefe von 0,34 m (erhaltene L.: 7 cm). Weiterhin ein menschliches Wirbelknochen und eine Kniescheibe bzw. Eisenfragmente in einer Tiefe von 0,3­0,4 m innerhalb des gestörten Bereichs. DIE BESTATTÜNGSSTATTE Die drei Gräber scheinen zu keinem größeren Grä­berfeld gehört zu haben. Sie wurden isoliert unweit eines Nebenarmes des Körös auf einer kleinen Er­hebung (85-86 m über NN) eingetieft (Abb. 1). Da Grab 1 beigabenlos war und Grab 2 nur eine Eisenschnalle enthielt, kann keine zeitliche Abfolge der drei Gräber festgestellt werden. Ihre singulare Lage und womöglich gleichzeitige Plünde­rung macht einen engen chronologischen Bezug sehr wahrscheinlich. Da keine anthropologische Untersuchung der Menschenknochen möglich war, bleibt offen, ob hier Mitglieder einer Familie bestat­tet wurden.

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