O. G. Dely szerk.: Vertebrata Hungarica 9/1-2. (Budapest, 1967)
Dely, O. Gy.: Einige Vertreter der ungarischen zoologie an der Wende des 19.-20. Jahrhunderts und die wissenschaftshistorische Bedeutung ihrer Tätigkeit I. Ludwig Méhely (1862-1952)A XIX.-XX. századforduló magyar zoológiájának néhány képviselője és munkásságuk tudománytörténeti jelentősége I. Méhely Lajos (1862-1952) 65-165. o.
einer auf Ungarns wirtschaftliches, gesellschaftliches, politisches und geistiges Leben fast lähmend auswirkenden, traurigen und lang anhaltenden Epoche. Die Jahrhunderte lang andauernde koloniale Abhängigkeit des Landes von Österreich hörte zwar nicht auf, und die im Vergleich zu den westlichen Nachbaren in jeder Hinsicht bestehende und mit dieser Lage erklärliche Zurückgebliebenheit des Landes endete noch bei langem nicht mit dem Ausgleich (1867), sondern bildete vielmehr einen Wendepunkt. Aus der Gelähmtheit , der das Land nach der Niederlage des Freiheitskampfes und zufolge der nachherigen, gegen Mitte des Jahrhunderts fast ununterbrochenen Kriege der Monarchie anheimfiel, erholte sich das ungarische Volk nachher ziemlich schnell, und konnte mit Hilfe neuer Möglichkeiten und neuer Bedingungen fast in jeder Hinsicht den Weg des Aufstieges nach neuen Etappen seiner Entwicklung antreten. Die Änderungen, vor allem die im Wirtschaftsleben des Landes eingetretenen Umwandlungen brachten es naturgemäss mit sich, dass es auch zur Umbildung der zur Pflege und Kultivierung der Wissenschaften ins Leben gerufenen Institutionen gekommen ist. Darunter wurde der auch im Dienste des zoologischen Unterrichtes stehende naturkundliche Lehrstuhl der von Nagyszombat nach Buda (1780),sodann nach Pest (1785) übersiedelten Universität neu organisiert bzw. nach dem damaligen, im V/esten bereits früher bewährten System langsam „modernisiert". Selbstverständlich geschah das bei weitem nicht in einem solchen Masse, wie dies noch in den Zielsetzungen der 48er Revolution vorgesehen war. Die sich im Laufe der langen Feudalzeiten praktisch ausgebildete Mentalität, die die Zoologie noch nach der Auslegung LINNÉs kultivierte, machte nur unwillig Zugeständnisse. Diese sah das Wesentliche nur in der trockenen Beschreibung und Aufzählung der äusseren morphologischen Charakteristika, also in der Einreihung der Tiere in die auf Grund der Form aufgestellten Kategorien, höchstens noch in der Hervorhebung der medizini-