Astaloş, Ciprian (szerk.): Satu Mare. Studii şi comunicări. Seria arheologie 28/1. (2012)

Gábor Ilon: Das Rad, die Sonne, das Wasservogel und der Vogelbarken auf spätbronzezeitlichen Schwertern ... möglice Ausdrucksformen des Handels oder anderer Bezichungen?

Gábor Ilon I = leer (35 St. - Taf. II, Liste 2), II = Halbkreise/konzentrische Halbkreise (St. 33, - Liste 3), III = ein Kreis/konzentrischer Kreis (St. 4, - Taf. II, Liste 2/4), IV = zwei Kreise/konzentrische Kreise (St. 10, - Taf. II, Liste 3/5), V = drei Kreise/konzentrische Kreise (St. 39, - Taf. II, Liste 4/6), VI = vier Kreise/konzentrische Kreise (St. 4, - Taf. II, Liste 5/7). VII = die stilisierten Vogelköpfe werden durch eine Linie oder Linienbündel zusammenge­­bunden (St. 17, - Taf. II, Liste 6/8). VIII = Linie/Liniengruppen mit ganzen oder halbkreisförmigen Linien, punziert (St. 25, - Taf. II, Liste 7/9). IX = Linie/Liniengruppen mit Dreieckmuster (St. 13, - Taf II, Liste 8/10). X = a/ V-förmige gerade und gebogene Linie/Linien, also Gesichts-/maskenartige Darstellung (St. 16, - Taf. II, Liste 9/1 la), b/ mehrere V-förmige Linien (St. 3, - Liste 11b). XI = individuelle (z.B. Sonne, Speichenrad, Auge, Vogelschnabel, Doppelaxt, geflochtene Ver­zierung) Darstellungen (St. 14, - Taf. II, Liste 10/12b). In die Hauptgruppe B gehören also insgesamt 213 Exemplare. Die Schwerter mit Vogelbarken-Motive weisen auf zwei Provinzen hin, ein östliches und ein westliches Territorium. Die Schwerter Polens (4 Stück) zeigen eher in die Richtung der westlichen Pro­vinz, da der Ursprung des Motivschatzes in der X. Untergruppe (a-b.) in Deutschland zu suchen sei, wobei der Ursprung der drei, aus der ehemaligen Jugoslawien stammenden Schwertern zur Zeit noch nicht bestimmbar ist. Das Stammesgebiet der östlichen Provinz (repräsentiert durch 125 Exemplare) ist Nordost- Ungarn, Siebenbürgen, die Slowakei und Karpato-Ukraine30, mit den Peripherien der Ungarischen Tief­ebene und Transdanubien. Die 9 Schwerter der letztgenannten Region - zusammen mit den aus der Do­nau stammenden Exemplaren - bilden eine Verbindung zur westlichen Provinz. Die Bronzewerkstätten der Pilinyer und der Kyjatice-Kultur31 beschafften ihre regionalen Rohstoffen aus der Erzlagerstätten der slowakischen Erzgebirge (Nizná Mysl’a), der westlichen Karpaten (Umgebung von Kremnitz/ Krem­­nica/ Körmöcbánya), sowie der Kleinen und Weißen Karpaten (Spania Dolina). Die Nutzung dieser Bergwerke begann ab der späten Lengyel-Kultur, doch ist auch ihre bronzezeitliche Nutzung (z.B. durch die Lausitzer-Kultur) bzw. die Erzverhüttung gut bekannt32. Ein größerer Teil der hier beheimateten Schwerter (Tabelle 1.) kommt in dieser Gegend aus verständlichen Gründen vor, sie sind offenbar kenn­zeichnende Attribute der heimischen Handwerker und der bewaffneten Elite. Sie sind vielleicht Produk­te und zugleich Schutzgeräte der spezialisierten, gewerbemäßig Herstellenden, welches auch eine lokale Arbeitsverteilung vermuten lässt. Die Interaktionen zwischen den Gebieten verliefen auf Wasser- und Landwegen. Vielleicht beweisen die bei Nyergesújfalu aus der Donau ans Tageslicht gekommenen, in die frühe Urnenfelderzeit datierbaren Rohlinge und halbfertigen Schwertklingen von Vollgriffschwertern bzw. zwei vollständige Exemplare33 den Transport und Verkehr zu Wasser und waren nicht nur schlichte Opfergaben. In jedem Fall können die Exemplare aus Dunavecse und Óbuda34 Beförderung oder Überfahrt auf der Donau und Transport zu Lande (?) bedeuten. Zeigt etwa die ost-inspirierte Dekorierung (laufendes Spiralmotiv, Wellenbandmuster35) der Schwerter aus Keszthely36 und aus Csönge37 eine westliche Kontaktrichtung, 30 Kemenczei 1991, 3-5. 31 Kemenczei 1991, 4. 32 Krause 2003,40-42, 59, Abb. 7/15. 33 Kemenczei 1991, 31,49, Taf. 43. 194, 195-196. 34 Kemenczei 1991, 33,44, és Taf. 34. 139A, Taf 45. 199. 35 Kemenczei 1991,4, 31-32. 36 Kemenczei 1991, Taf 44-45. 201. 37 Ilon 1992. 172

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