Császár István - Soós Viktor Attila: Der ungarische Tarsitius. Das Leben und Martyrium von János Brenner, 1931-1957 (Szombathely, 2003)

Mitpriester über den Märtyrer

Kaplan János Brenner konnte sich nach Gott sehnen. Und nicht irgendwie, denn Gott erfüllte seine Sehnsucht ganz. Nicht mit etwas, nicht mit jemandem, sondern mit sich selbst. Es war sein Martyrium. Die Sehnsucht nach Gott. Nicht irgendjemand erweckt die Sehnsucht nach Gott im Menschen, sondern Gott selbst. Er hat uns nämlich so erschaffen, dass er die Sehnsucht in unsere Seele eingepflanzt hat, damit wir uns nach Ihm sehnen. Denn das Menschenherz ist unruhig, bis es in Gott Ruhe findet. Und wir warten. Es ist die andere Botschaft des Advent neben der Sehnsucht. Warten auf die Ankunft Gottes und auf die Begegnung mit Gott. Kaplan János feierte in jeder heiligen Messe diese Begegnung, ln seiner letzten heiligen Messe vor 45 Jahren wartete er auf die Begegnung mit Gott, und erfuhr das Wunder, dass seine Erwartung erfüllt worden ist. In seinen Händen, als er die Worte der Wandlung sprach, ist Gott in der Gestalt des Brotes und des Weines geboren. In der heiligen Messe erlebte er Advent und erfuhr zugleich die Geburt Gottes auf dem Altar. Er diente dem Werk der Menschwerdung. Gott vertraut diesen Dienst jedem Diener an, der sich für das Priestertum entscheidet. Die Erwartung ist erfüllt worden und hat ihr Ziel im Martyrium erreicht. Gott umarmte ihn für ewig. In diesem Advent möchten wir von ihm diese Sehnsucht und dieses Warten erlernen auf seine Fürsprache. Er war heldenhaft in seiner Sehnsucht, in seiner Sehnsucht nach Gott, und wartete auf richtige Weise auf die Begegnung mit Gott. Wir erbitten die Hilfe von János Brenner, möge unser Advent eine wirkliche Ankunft sein und mögen wir am Ende unseres Lebens Gott wirklich begegnen und ihm selig begegnen. Amen. 179

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