F. Mentényi Klára szerk.: Műemlékvédelmi Szemle 1992/1. szám Az Országos Műemléki Felügyelőség tájékoztatója (Budapest, 1992)

MŰHELY - Szentesi Edit: Bekezdések a magyarországi műemlékvédelem előtörténetéből II. Haas Mihály levelei Rudolf von Eitelberghez az 1850-es évek közepéről

Haas Mihály levele Rudolf von Eitelbergernek, Buda, 1855. június 16. (WLuStB Hs., I.N.: 20.894.) [címzés, mint az I-nél] Hochverehrter herr Professor! Ihren werthen letzten Briefe zufolge hab' ich heim Architekten Gerster aufgefordert und aufgebeten, Ihnen von ócsa die nöthigen Zeichnungen zu senden [,] was er auch zu thun versprochen [hat]. Ich hab auf meiner Reise wieder Herrlichkeiten entdeckt, über die Sie entzückt sein werden. 2 Stunden entfernt von Gyöngyös in Szentmária und Fel-Debró, wo der berühmte Schnupftabak zu hause ist, befindet sich zwei uralte kleine Kirchen mit Unterkirchen. Beide werden Stephen dem heutigen] zugeschrieben. 2 Stunden von Erlau in Apátfalva steht noch die hochberühmte Kirche der einst mächtigen Cisterzienser-Abtei Trium fontium . Sie wurde gebaut um 1220 und ist halb romanisch, halb gotisch, viel größer als die zu Zsámbék und in sehr vielen der von Zsámbék ähnlich. Die 3 Schiffe sind ganz nach der Art der Zs[ámbéker] gebaut, doch hat die Apátfalvaer ein Kreuzhaus was die Zs[ámbéker] nicht hat. Die Apátfalvaer ist von innen 22 Klafter lang, wie ich es beiläufig meinen Schritten nach gemessen habe, und im Kreuze 11, im Schiffe 7 Klafter breit. Sie hatte, wie man erzählt, die herrlichsten Chöre, gegenwärtig aber ist davon nur noch wenig übriggeblieben] . Das große Gewölbe wurde als Schadhaft in Jahre 1740 eingerissen und durch ein modernes ersetzt, übrigens find noch viele Ornamente, Säulen, 5 Portale, Kapitälls und a[ndere] vorhanden. Was aber sonderbar zu sein scheint, diese herrliche Kirche hat keine Spur eines Thurmes. Vielleicht waren die Thürme am Klostergebaude das nicht mehr besteht, angebracht. Die Gegend ist herrlich und hat drei reiche Quellen. Auch bei Ábrahám außer Erlau ist ein uralte Kirche. In Miskolcz f.l ah freuen Sie sich, da ist ein wahrer deutscher Prachtbau. Groß [,] herrlich und theilweise noch gut erhalten. 3 Portale, die ihres Gleichen suchen dürften und zwar jedoch in anderer form. Das eine hat runde Säulen, das andere eckige, oben ist alles verschlungen; das 3 te Portal, beim Glockenhaus, ist einfach. Die Fenster haben ihre Verzierungen noch und zwar, was sehr sonderbar ist, haben im[m]er zwei und zweie gleiche Ornament. Auch sind Spuren von der schönsten Glasmalereien noch vorhanden. Fresken waren auch. Als im Jahre 1560 der Pfarrer Bül samt der Gemeinde den Glauben seiner Väter verließt,] kam diese herrliche Kirche in die Hände der Reformierten und diese schlugen, wie auch anderswo!,] das Gewölbe ein und zerstörten die goth[ischen] Säulen um Chöre aus holz rund um die Kirche einbringen zu kom[m]en. Die Sockel die heiligenstauten sind noch vorhanden. Außerdem fand ich in Diósg yőr, [von] dem einstmaligen Schloß König Ludwig des I. von den er im[m]er schrieb: Datum in Castro nostro deliöarum die herrlichsten gothischen Überreste. Vor 20 Jahren stand noch der größte Theil der Kirche. Von der herrlichen Pauliner-Kirche auf dem berge Szentlélek sind noch fenster und Portalbögen im schönsten Style vorhanden. Von der einstmaligen Domkirche in Erlau herrliche Kapitälle.

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