Folia Theologica 3. (1992)
Margit Beke: Die Erzbischöfe von Esztergom und die Befreiungskämpfe gegen die Türken
4 158 M. BEKE gemeinsamen Heimat und zum Wohl der ganzen Christenheit, nicht ohne offener Gefährdung seines Lebens”.12 Schon vor 1526 begannen die Kämpfe gegen die Türken. Der Erzbischof nahm an der Spitze seines eigenen Banderiums, unter eigener Fahne an den Kämpfen teil, was für eine Zeit die Institution des praedialen Adels erleichterte. Etwas rückreichend bis zum Ende des XIV-ten Jahrhunderts, müssen wir des Esztergomer Erzbischofs Johannes Kanizsai (1387-1418) gedenken. Nach dem Zeugnis einer Urkunde zählt Sigismundus in seinem, am 21-sten Mai 1397 datierten privilegialen Brief, die Verdienste des Erzbischof Johannes auf, der nach dem mit den Türken geführten Krieg mit ihm bis Konstantinopel schiffte.13 Johannes Vitéz nahm zur Zeit als er Bischof in Várad war „an der Spitze seiner Brigade am bosnischen Kriegszug teil”.14 Thomas Bakocz (1497-1521) brachte aus Rom die Fahne Leos X., dessen ursprüngliches Ziel die Verhinderung des türkischen Vormarsches in einem Kreuzzug gewesen wäre. In Buda „übergab er am 24-sten April 1514 in der Heiligen Sigismundus Kirche die vom Papst gesegnete, mit rotem Kreuz gezierte weisse Fahne und gab allen die das Kreuz auf sich nahmen, seinen Segen”.15 Ein Exemplar des damals verkündeten Ablasstextes befindet sich in der Ipolyi Sammlung des Pri- matialen Archivs. Der Meilenstein des Kampfes auf Tod und Leben war Mohács, wo in den Reihen des Hochadels, an der Spitze seiner Brigade, an der Seite des Königs, mit dem Schwert in der Hand, Erzbischof Ladislaus Szalkay (1524-1526) sein Leben verlor, nachdem er seine Güter testamentarisch dem Gemeinwohl hinterließ. Nach dem Zeugnis der allerletzten Urkunde im Primatialen Archiv vor Mohács (19. Aug. 1526.) schickte Ludwig II. den Bischof von Eger, Paul — es ist vom späteren 12 SCHMITTHII. 156. „Ablegationibus compluribus, binis ut pote ad Buden- sem Vezirium, ternis ad Portam Ottomamcam, et binis iterum ad Principes Transylvaniae, de postliminio etiam ad Polonos, pro salute communis P atriae, totiusque Christianitatis bono, non sine manifestis vitae periculis". L Archivum Saeculare Lad. Q. Fasc. 3. Nr. 54., TÖRÖK János, Magyarország prímása közjogi és történeti vázolat, Pest, 1859. 78. 14 FRAKNÓI Vitéz 144. „dandára élén részt vett a boszniai hadjáratban". 15 TÓTH SZABÓ Pál, Szatmári György prímás 1457-1526, Bp. 1906. „1514 április 24-én a Szent Zsigmond templomában átadta a pápától megáldott, s vörös kereszttel ékesített fehér zászlót s reá, valamint mindazokra, akik felveszik a keresztet áldását adta".