Matskási István (szerk.): A Magyar Természettudományi Múzeum évkönyve 83. (Budapest 1991)

Bunke, Zs.: Herbarium Lumnitzerianum

ANNALES HISTORICO-NATURALES MUSEI NATIONALIS HUNGARICI Tomus83. Budapest, 1991 p. 311-334. Herbarium Lumnitzerianum von Zs. BUNKE, Budapest BUNKE, Zs.: Herbarium Lumnitzerianum. - Annls hist-nat Mus. nam. hung. 1991, 83: 000-000. Abstract - The herbarium of STEPHANUS LUMNITZER, chief medical officer, "physicus" Posoniensis (1747­1806), was donated to the Hungarian Natural History Museum in 1826. For one hundred years it was completely hidden without any distinction among the large collection of Herbarium Generale. Today it is the third oldest herbarium of the Collectio separata. On the basis of the catalogue which accompanied the donation the collection consisted of 3047 flowering plants and 174 cryptogams. A considerable part of the collection had served as a source for the Flora Posoniensis (Lipsiae 1791). The "herbarium universale" con­tains specimens from the other parts of the Carpathian Basin as well as cultivated plants. Beside LUMNIT­ZER'S, handwritings of KTTAIBEL, N. J. JACQUIN, WOLNY, ROCHEL and probably SCOPOLI and Du Roi were recognized on the sheets. With 15 figures. In der Botanischen Abteilung des Naturhistorischen Museums in Budapest (einst Naturalienkabinett des Ungarischen Nationalmuseums) repräsentiert unter anderem KITAIBELS Zeitalter das Herbarium Lumnitzeranium. Es ist älter als KlTAlBELs Samm­lung, in Artenzahl bedeutend weniger, doch in mehreren Beziehungen wertvoll. LEBENSDATEN VON STEPHANUS LUMNITZER "Hungarus Schemnitziensis" nennt er sich (Abb. 1); geboren im Jahre 1747 in der genannten Bergstadt (Selmecbánya, Banská Stiavnica). SZINNYEI (1902: 130) und GOMBOCZ (1936: 241) gibt als Vaterstadt Besz­tercebánya (Banská Bystrica) an; bei FUTAK ist das Geburtsjahr 1750 (1982: II. 321, III. 570). LUMNITZER war Sohn eines Bergbeamters, seine Schuljahre verbrachte er in Schemnitz. Nach der kurzen Biographie von KÁROLY KANKA (1865b: 234) studierte er Medizin in Tyrnau (Nagyszombat, Trnava). Hier muss erwähnt wer­den, dass die medizinische Fakultät dieser Universität erst im Jahre 1770 errichtet wurde. Da scheint in sei­nen Studien ein Hiatus zu sein, was seine Deutung vielleicht in LUMNITZERS überdurchschnittlichen minera­logischen Bewandertheit findet. Der als weltberühmter Botaniker gekannte NICOLAUS JOSEPH JACQUIN war in den Jahren 1763-1769 Professor der Bergakademie zu Schemnitz, in den Fachen Chemie und Metallurgie (STAFLEU 1980: 296-298). Es gibt Beweise über persönlichen Kontakt zwischen dem vielseitigen Naturfor­scher und LUMNITZER. In seinem Collectanea ad botanicam, chemiam et históriám naturalem spectantia I. er­wähnt JACQUIN "vir expertissimus Stephanus Lumnitzer" (1786: 70). Als JACQUIN die Professorstelle für Che­mie und Botanik an der Universität zu Wien erhielt, wurde sein Nachfolger in Schemnitz JOHANN ANTON SCOPOLI. Ihn nennt LUMNITZER "praeeeptor meus aeternum venerandus", und zwar in seiner Dissertation "medico-historico-naturalis" im Jahre 1777; SCOPOLI beschrieb schon früher eine entomologische Beobach­tung LUMNITZERS "circa Schemnitzium" (1772: 85). De rervm natvralivm adfinitatibvs inauguralis Dissertatio behandelt in seinen 45 Thesen alle drei Reiche der Natur in seinen gemeinsamen Eigenschaften. Es scheint nicht ein Teil eines "nie erschienenen Compendium Pharmaciae" von Professor JACOB JOSEPH WÍNTERL ZU sein (vgl. KANITZ 1865: 57-59). Zur Zeit sind Fächer und Dauer LUMNITZERS weiteren Studien an den Uni­versitäten zu Jena und Halle unbekannt. Es soll erwähnt werden, dass die genannte Dissertation - im Gegen­teil zu den literarischen Angaben - nicht in Tyrnau, sondern in Posonii, in der Stadt Pozsony, Bratislava er­schien. LUMNITZERS Leben wurde endgültig mit diesem Land verbunden. Als Praktikant verbrachte er eine

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